Ansichten eines Clowns - GASTSPIEL - Theater Die Komödianten, Kiel
„ANSICHTEN EINES CLOWNS“ erzählt die Geschichte des Clowns Hans Schnier, offizielle Berufsbezeichnung "Komiker" und seiner großen Liebe Marie. Hans Schnier ist 27 Jahre alt. Verletzt an Leib und Seele, verzweifelt, trunken sitzt er, während um ihn herum der Karneval tobt, auf einer der Eingangstreppen des Hauptbahnhofs von Bonn und schaut zurück auf sein Leben.
Sein Rückblick beginnt im Jahre 1945. Hans Schnier ist zu diesem Zeitpunkt 10 Jahre alt. Er stammt aus einer wohlhabenden Familie im Rheinland, die ihr Vermögen im Bergbau gemacht hatte. Seine ersten Kindheitserinnerungen sind geprägt vom Krieg und den letzten Jahren der Nazidiktatur. Seine Eltern – der Vater Mitläufer, die Mutter glühende Anhängerin des Führers – hatten seine ältere Schwester Henriette nicht davon abgehalten, sich als Flakhelferin zu melden, ganz im Gegenteil. Henriette stirbt kurz vor Kriegsende. Im Folgenden entscheidet sich Schnier, gegen alle Widerstände seiner zutiefst bürgerlichen Familie, Clown zu werden. Er bricht mit seiner Familie. Er verliebt sich in Marie, die Tochter eines alten Kommunisten, der in seinem kleinen Laden Schreibwaren und Zigaretten verkauft. Schnier hat anfangs Erfolg auf ganzer Linie. Er reist als freier Künstler durch die Lande, Marie begleitet ihn sechs lange Jahre lang. Doch Marie ist stark geprägt von ihrem katholischen Glauben und steht unter dem unheilvollen Einfluss alter Glaubensgenossen. Das führt zu Konflikten zwischen den Liebenden. Marie verlässt letztlich Schnier, heiratet einen katholischen Funktionär und der Clown verzweifelt und stürzt ab.
Auch wenn uns heute manche Lebensumstände aus den 60er - Jahren, in denen der Roman spielt, weit entfernt erscheinen: die zwei zentralen Themen des Romans bleiben: Die Suche nach der Liebe und nach der Freiheit des Einzelnen in der Gesellschaft.
Das Theater Die Komödianten spielt „ANSICHTEN EINES CLOWNS“ in einer eigens erarbeiteten Fassung
Ivan Dentler spielt Hans Schnier.
Regie führt Christian Lugerth
In Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung Schleswig-Holstein