Afzals Töchter
unbequeme Fragen, nie einfach beantwortet
von Ayad AkhtarHauptfigur Zarina, englisch-pakistanische Schriftstellerin, ist muslimischen Glaubens. Sie schreibt einen Roman. Als Zarinas Vater das Roman-Manuskript in die Hände bekommt, ist er entsetzt. Seine Tochter begreift darin den Koran als literarische Vorlage, als Geschichtensammlung über einen überforderten Menschen Mohammed, der seinen politischen wie sexuellen Vorteil suchte und darüber zum Propheten wurde. Eine provozierend weibliche Sicht– ein Sakrileg. Um weiteres Unheil abzuwenden, versucht er, die geliebte Tochter zu verheiraten, indem er auf einer muslimischen Eheanbahnungs-Website eine Kontaktanzeige mit Zarinas Profil aufgibt und persönlich die möglichen Heiratskandidaten prüft. So lernt Zarina Eli kennen, einen jungen Konvertiten. Mag er eine Brücke schlagen zwischen europäischem modernem Lebensstil und den muslimischen Glaubenssätzen?Ein pointiertes, kluges, tiefsinniges und dramaturgisch-durchdachtes Stück, dass das Verhältnis des Islam zur Rolle der Frau in der Gesellschaft beleuchtet, dabei unbequeme Fragen aufwirft und nie einfach beantwortet.