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Literaturkonzert: Lebensfuge. Eine Hommage an Zuzana Riková

Kategorie: Musik

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Zuzana Riková wuchs in der Tschechoslowakei der 1930er Jahre auf und träumte von zwei Dingen: Johann Sebastian Bach und dem Klavier. Doch ihre friedliche, behütete Kindheit wurde durch den Einmarsch der Nazis im Jahr 1939 jäh beendet. Sie und ihre Familie wurden aus ihrer Heimat vertrieben und in Konzentrationslager deportiert. Zuzana überlebte Theresienstadt, Auschwitz, Neuengamme und Bergen-Belsen.

Es ist eine Sarabande von Johann Sebastian Bach, die ihr in den Lagern das Leben rettet - sie erklingt in ihrem Kopf: „Die Nazis wissen nicht einmal, dass die Musik da ist. Sie können sie mir nicht wegnehmen. Sie gehört mir, mir allein.“

Trotz ihrer von der Zwangsarbeit zerschundenen Hände gelang es ihr nach dem Krieg in Prag Musik zu studieren. Sie entdeckte das Cembalo für sich: „Als ich zu spielen begann, fühlte ich eine so starke Verbindung zu diesem Tasteninstrument, das Bach immer bevorzugt hatte ... es war wie nach Hause kommen.“

Mut und Leidenschaft prägten Zuzanas Leben in Unfreiheit unter dem kommunistischen System in Prag. Gestärkt durch die Liebe ihres Mannes, des tschechischen Komponisten Viktor Kalabis, wurde sie zu einer der berühmtesten Musikerinnen des 20. Jahrhunderts und zur ersten Cembalistin, die das gesamte Klavierwerk Bachs aufnahm.

Zuzana Riková war eine Legende - nicht nur als Mensch, sondern auch als Musikerin, sie wurde gefeiert und verehrt. 2017 erschien ihr Gesamtwerk auf CD neu, am 27. September desselben Jahres starb die Grande Dame des Cembalos in Prag.

Mit dem von ihnen gemeinsam erarbeiteten Literaturkonzert wollen Johanna Krumstroh (Text) und Martin Böcker (Musik) Leben und Werk von Zuzana Riková würdigen und einem breiten Publikum näherbringen. Es werden Werke für Cembalo von J.S. Bach und D. Scarlatti gespielt.

Das Literaturkonzert findet im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte statt. Der Eintritt ist frei. Bitte melden Sie sich bis zum 12. September 2024 über unser Buchungsportal an.

Über die Künstler_innen

Johanna Krumstroh studierte Gesang an der Hochschule Carl Maria von Weber in Dresden und Schauspiel an der Webber Douglas Academy of Dramatic Art in London. Zu einem künstlerischen Schwerpunkt haben sich ihre LiteraturKonzerte, die Sprache und Musik aufs Engste verbinden, entwickelt. Ihr facettenreiche Repertoire beinhaltet u.a. „Orlando – eine Zeitreise“ von V. Woolf, „Bella Chagall und Frédéric Chopin“, „Pilatus“ von F. Dürrenmatt, „Die Buddenbrooks und die Musik“. Sie ist regelmäßig bei renommierten Musik- und Literaturfestivals zu Gast.

Martin Böcker studierte in Herford Kirchenmusik und in Arnhem/NL historische Tasteninstrumente. Von Januar 1987 bis Februar 2024 war er Kantor in Stade und Organist. Außerdem ist er seit 1995 Orgelsachverständiger in der Elberegion Niedersachsens. Seit der Gründung der Orgelakademie Stade 2002 ist er deren künstlerischer Leiter. Zuletzt lehrte er als Professor an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg Orgelliteraturspiel, Orgelimprovisation und Orgelbaukunde. Er gab Konzerte in vielen Ländern West- und Osteuropas, Japan und Korea.

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Veranstaltungsort

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Gedenkstätte Bergen-Belsen
Anne-Frank-Platz
29303 Loheide
Deutschland
Termine: Gedenkstätte Bergen-Belsen, Loheide

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