Spiel auf dem Glockenspiel
Prof. Günter Schwarze und Ulrich Grasnick
Programm Prof. Günter Schwarze zum Siebzigsten
Dichtung und Musik – Fessel und Flügel im gläsernen Licht
Ulrich Grasnick liest eigene Gedichte, die Günter Schwarze vertont hat
Günter Schwarze spielt Klavier und Glasglockenspiel
Vortragsfolge:
Gedichte zu Sächsischen Schweiz und
»Empfangsmusik für Canaletto«.
»Begegnung«, ein Zwiegesang, Texte: Charlotte und Ulrich Grasnick
Günter Schwarze »Wer so hoch wohnt«
gewidmet der letzten Türmerin in Pirna.
Für Sprecher, Glasglocken und Klavier, op. 106
»Bautzner Psalm und Chorsinfonie«, Oratoriumstext: Ulrich Grasnick
Lesung aus: Dresdner Oratorium
»Das Licht der Steine löscht die Nacht«
Günter Schwarze »Zersprungene Glocken«, Fassung für Glockenspiel Solo, op. 102
Lesung aus dem Zyklus »Nachdenken«
Lesung aus »Fessel und Flügel« und den »Chagallliedern«. Sie beruhen auf Gedichten dem Maler Marc Chagall.
Günter Schwarze »Carillon in Blau«
für Sprecher, Klavier und Glasglocken op. 116
Zwischen den Gedichten Improvisationen für Klavier und
Glasglocken von Günter Schwarze
Moderne Musik mit viel Herzblut
Seine berühmteste Musik entstand in nicht mal einer Viertelstunde. Ein Altirischer Segenswunsch schmückte einst die Ferienwohnung an der Ostsee – als Dank für den Urlaub hat Günter Schwarze diesen Text vor vielen Jahren vertont. Heute gehört der „Irische Reisesegen“ zum Repertoire zahlreicher Chöre in aller Welt.
Wer die eingängige Melodiefolge hört, versteht sofort, was der Komponist mit seinem künstlerischen Credo meint: Der Geist der musikalischen Avantgarde muss mit Herzblut geschrieben sein! In seinen mehr als 400 Kanons hat er es so gehalten, auch in den vielfältigen Orchesterstücken, Konzerten und Kammermusiken.
Ein besonderes Anliegen des 1949 in Bautzen geborenen Komponisten, der beizeiten Klavier-, Orgel- sowie Gesangsunterricht nahm und eine Ausbildung als Orgelbauer absolvierte, bevor er zum Studium an die Musikhochschule nach Dresden ging, war und ist die möglichst breite Förderung des Gesangs. Der in den 1970er Jahren als freischaffender Komponist tätige und dem Theater Plauen eng verbundene Musiker trat 1979 in den Hochschuldienst an seiner ehemaligen Studienstätte ein und wirkte ab 1993 als Professor für Musiktheorie und Komposition an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden.
Dort haben ihm Weggefährten zum 65. Geburtstag ein Porträtkonzert gewidmet, das einen weiteren Schwerpunkt in Schwarzes Schaffen klangvoll betont; sein Solostück „Die zersprungenen Glocken“ weist explizit darauf hin: Seit vielen Jahren widmet sich Günter Schwarze dem Carillon sowie originellen Glockenspielen aus Glas und Meissner Porzellan. Er hat berühmte Instrumente etwa in der Böttgergasse in Bremen, im Dresdner Zwinger sowie am Rathaus von Weimar eingespielt und regelmäßig betreut.