Helge Schneider macht auch ihren Konzertsaal voll!
…“ich habe ca. 1972 (ich war damals 17 Jahre alt, weil ich 1955 geboren wurde!) meine ersten Solo-Auftritte gemacht. Damals reduziert sich das auf Klavierspielerei, mit Text oder ohne, beides ließ ich mir spontan einfallen, und Stegreifgeschichten, die ich mir in der Straßenbahn überlegt hatte. Daneben spielte ich auch immer alle möglichen Instrumente, willkürlich, mal Posaune, ein anderes Mal Gitarre oder Trompete. Oder ich erzählte Zeugs, teils echt futuristischen Kram!
Später dann auch mal Blockflöte. Und noch viel später Kasoo. Und noch viel viel später Akkordeon.
Ich nahm, weil ich ja noch kein eigenes Auto besaß, zur Hilfe Sergej Gleitman mit, der gerade von der Meisterschule für Stickkunst in Massatuchetts gekommen war und sich tagelang bei Eduscho aufhielt, wo ich ihn ansprach. Er half mir, die beiden Einkaufstaschen mit Instrumenten und sonstigem Kram wie Lampen und Verstärker, gewissermaßen alte Radios, die ich als Gesangsanlage mitschleppte, zu transportieren. Wir benutzten damals das allgemein bekannte Verkehrsmittel „Strassenbahn“.
Gleitman half auch auf der Bühne aus, wo er sich hinterm Klavier verstecken musste und auf Zuruf das Tonbandgerät in Betriebe setzte, ich hatte zuhause Klavieraufnahmen gemacht, zu denen ich dann Saxophon spielen konnte oder auch singen. Daraus entstand dann mit den Jahren eine perfekte Show!
BIG L.A. SHOW eben - und: schmale Fluchten
Nach etlichen Jahren, in denen ich auch mit kleineren und größeren Musikerbesetzungen gespielt habe, darunter sogar eine Bigband, die ich selbst dirigieren musste und für die ich Stücke schrieb, habe ich mich dazu besonnen, mehr oder weniger wieder alleine, das heißt fast alleine, aufzutreten.
Ich habe nur noch Gleitman dabei, aus traditionellen Gründen und weil er der einzige Ausdruckstänzer der Welt ist, der dem Zuschauer vermitteln kann, daß er es auch könne, und den Gitarristen Sandro Giampietro, den ich 1995 in einem kleinen Musikgeschäft zwischen den Gitarren ein Fischbrötchen essen sah und fragte, ob er reisefertig ist, er müsse jetzt mit auf Tournee, mir fehle eine Art Punker in der Bigband, es war mir alles zu bürgerlich geworden irgendwie, der hatte damals einen Irokesenschnitt und Doc Martins an, und ob er Gitarre kann.
Der Rest ist Geschichte…
Im großen und Ganzen improvisiere ich meine Auftritte, meine absolute Königsdisziplin.
Lachen ist gesund! Und Musik.
Hahahahahaha! Hahahahahaha! Hihihihi Hanhahahahaha!
Ich freue mich über jeden Lachanfall!“
Helge