Der hohe Norden mit seinen schier endlosen Weiten führt seit Generationen Künstler und Künstlerinnen nach Schleswig-Holstein und zieht auch die hier beheimateten Maler und Malerinnen immer wieder in ihren Bann. Die künstlerische Auseinandersetzung mit den Sujets der nord-deutschen Landschaft findet im ausgehenden 19. Jh. und beginnenden 20. Jh. Anklang in zahlreichen Werken, wie bei Karl Leipold, Carl Blohm, Wenzel Hablik, Hermine Overbeck-Rohte, Hermann Wehrmann oder Matthias Jarren. Bevorzugtes Landschaftsmotiv in der Malerei sind neben den nordfriesischen Inseln, die holsteinischen Elbmarschen.
Neben der Stimmung der Nordsee mit ihrer rauen Küstenlinie werden auch die Windmühlen in den Marschlanden, Häfen mit urigen Fischkuttern oder einsam gelegene Gehöfte in der Geestlandschaft in der Kunst festgehalten. Die Umsetzung beliebter Bildthemen ist von unterschiedlichen Stilrichtungen geprägt: Von den teils in gedeckten Farben gehaltenen, naturalistisch-realistischen Darstellungen Karl Leipolds und Otto Warnkes, über die impressionistisch geprägte Malweise Albert Johannsens bis hin zu den vom Spätjugendstil und von der Lebensreform beeinflussten Arbeiten Magnus Weidemanns.
Die Ausstellung präsentiert über 45 Gemälde von 19 verschiedenen Künstlern und Künstlerinnen, die in Norddeutschland gelebt oder zeitweise gearbeitet haben und von denen mehrere Maler und Malerinnen dem Künstlerbund Steinburg angehörten. Neben einem Großteil der Werke, die aus einer bedeutenden schleswig-holsteinischen Privatsammlung stammen, zeigt die Schau Landschaftsbilder Wenzel Habliks aus dem eigenen Bestand der Wenzel-Hablik-Stiftung.