Wer kennt sie nicht? Die Geschichte vom bösen Friedrich, das zündelnde Paulinchen, den ungelehrigen Daumenlutscher oder Hans-guck-in-die-Luft. Unartig sind sie, hören nicht, strapazieren die Nerven ihrer Eltern, kleine Monster. Ihr Schicksal ist grausam: Daumen ab, Flammentod, Sturz ins Wasser.
Das 1844 verfasste Bilderbuch Struwwelpeter prägte die deutsche Kindheits- und Kulturgeschichte. Dieses Panoptikum tiefschwarzer Pädagogik hatte der Frankfurter Kinderarzt und Psychiater Heinrich Hoffmann für seinen dreijährigen Sohn verfasst; er hatte zuvor kein passendes Weihnachtsgeschenk gefunden. 1998 nahmen sich die britischen Theatermacher und Puppenbauer Phelim McDermott und Julian Crouch dieses legendäre Werk vor und entwickelten gemeinsam mit dem Kopf der Kultband The Tiger Lillies eine furiose Junk-Opera für Erwachsene. Mit ihrer Mischung aus Punk, Zirkusklängen und Bänkelsang sowie ihrem britischen Humor ist ihnen ein Wurf gelungen, der weltweit Erfolge feiert.
Erik Ulfsby, Leiter des Norske Teatret in Oslo, führt mit dieser Arbeit erstmals im deutschsprachigen Raum Regie.
Regie Erik Ulfsby + Bühne / Arne Nøst + Kostüme Ingrid Nylander + Arrangements, Komposition und musikalische Leitung Atle Halstensen + Musikalische Leitung Martin Engelbach + Choreografie Belinda Braza + Dramaturgie Judith Gerstenberg / Carl Morten Amundsen
Zeremonienmeister: Hagen Oechel + Der Sänger: Günther Harder + Mutter: Wolf List + Vater: Susana Fernandes Genebra + Storch, Friedrichs kleine Schwester, Konrad, Philipp, böser Bube: Sarah Franke / Carolin Haupt + Mutter von Friedrich, Mutter von Paulinchen, Schneider mit der Schere, Hase, böser Bube, Diener: Rainer Frank + Mutter von Kaspar, die Amme, kleiner merkwürdiger Mann, Diener Vogelnest: Andreas Schlager + Friedrich, die Frau vom Jäger, Mutter von Philipp, Katze: Johanna Bantzer + Hund, der Jäger, dicker Mann, Diener: Peter Sikorski + Kaspar, Hasenkind, Mutter von Konrad, Paulinchen, Robert, böser Bube, Diener, Hans, Katze: Isabel Tetzner + Musiker Martin Engelbach, Szilvia Csaranko, Lars Ehrhardt, Daniel Zeinoun