Zukunft, das war einmal DAS verheißungsvolle Wort der westlichen Moderne. Sie galt als das zu Erstrebende und zu Gestaltende, und in dieser Vorwärtsperspektive stiftete sie auch Zusammenhalt, ein gemeinsam zu Erreichendes. Heute ist Zukunft in den reichen Ländern eine Kategorie von Gestern. Man baut absolutistische Schlösser als Fake-Kulissen, verzeichnet ein unerklärliches Größenwachstum von Autos und Kreuzfahrtschiffen und die Mahner und Warner aus Klima- und Biowissenschaften vermitteln unabsichtlich das Bild, dass Zukunft etwas zu Vermeidendes sei - auf jeden Fall schlechter als die Gegenwart. Das ist exakt das Szenario für einen großen Generationenkonflikt, wie er sich seit dem vergangenen Jahr andeutet und in #unteilbar und #FridaysForFuture ersten Ausdruck findet. Diejenigen, die ihre persönliche Zukunft noch vor sich haben, stellen sich gegen diejenigen, die sie rücksichtslos konsumieren.
Das FUTURZWEI-Projekt "Zukunftsbilder der Nachhaltigkeit" hat Gespräche mit unterschiedlichen Gruppen von Jugendlichen über ihre Träume und Zukunftsvorstellungen geführt und transponiert diese in künstlerische Konzepte - so auch in diese Ausstellung, in der künstlerische Positionen zu den Räumen gezeigt werden, in denen Zukunft wohnt. Das können dystopische, postkatastrophische Räume wie bei Regina Schmeken sein, alltagsweltliche wie bei Peter Piller, biographische wie bei Karin Sander oder solche der Leere wie bei Christoph Mayer CHM. FUTURZWEI kuratiert auf diese Weise Möglichkeitsräume des Zukünftigen und behauptet, dass die Zukunft da ist. Hier. Wenn man sie macht.
Das Projekt In Zukunft. Möglichkeitsräume. besteht aus zahlreichen künstlerischen und intermedialen Positionen und einem vielseitigen Begleitprogramm.