THEATERSTÜCK NACH DEM BERICHT VON PAWEL FILATJEW
DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG
Aus dem Russischen von Maria Rajer
Bühnenfassung und Regie: Kai Hufnagel
Mit Tobias Dürr
Insiderbericht eines früheren russischen Soldaten vom Überfall auf die Ukraine – und was Moskau verschweigt.
„Sie haben Barbaren aus uns gemacht“, so das Fazit des ehemaligen Fallschirmjägers Pawel Filatjew, der mit russischen Invasionstruppen im Februar 2022 am Einmarsch in die Ukraine teilnahm.
Sein spektakulärer Bericht „ZOV” über unhaltbare Zustände in der Truppe, inkompetente Befehlshaber, defekte Militärtechnik, anhaltendes Informationschaos, Willkür, Korruption, Mangelernährung, brutalen Drill und sinnlose Verwüstung, ist benannt nach Markierungen auf russischen Armeefahrzeugen, die als Kriegssymbol der Invasoren traurige Berühmtheit erlangten.
Das Stück erzählt auch vom jungen Pawel, der aus finanzieller Bedrängnis zur Armee geht, ohne mit einem Kriegseinsatz zu rechnen, dessen schockierende Realität ihn umso unvorbereiteter trifft.
Es ist der Bericht eines Menschen, der durch die Erlebnisse an der Front zum vehementen Kritiker dieses Krieges geworden ist.
Monolog nach dem Buch von Pawel Filatjew
Bühnenfassung und Regie: Kai Hufnagel
Mit Tobias Dürr
Insiderbericht eines früheren russischen Soldaten vom Überfall auf die Ukraine – und was Moskau verschweigt.
Am 24. Februar 2022 um vier Uhr morgens marschierte der russische Fallschirmjäger Pawel Filatjew mit seinem Regiment in die Ukraine ein. Er war am Angriff auf Cherson beteiligt, saß in den Schützengräben um Nikolajew. Dann wurde er verwundet, drohte zu erblinden und beschloss, das Erlebte aufzuschreiben: Ruinen, Leichen, kopflose Befehlshaber, meuternde Truppen und Plünderer, Hunger, Kälte, Todesangst, funktionsunfähige Technik und Männer, die sich selbst verletzten, um die vom Staat versprochenen Rubel für Invaliden zu erhalten. Das Stück erzählt in Rückblenden auch, wie der junge Pawel aus finanzieller Bedrängnis zur Armee kam, ohne mit seinem Kriegseinsatz zu rechnen, dessen schockierende Realität ihn umso unvorbereiteter traf.
Seinen Bericht nennt er ZOV in Anspielung an das russische Pro-Kriegs-Symbol.
Inzwischen lebt Pawel Filatjew in Frankreich. In Russland drohen ihm mindestens zwanzig Jahre Haft. Er wird für den Rest seines Lebens auf der Flucht sein.
ZOV ist der erste Insider-Bericht aus der russischen Armee – eine publizistische Sensation. Mehr als 600.000 Aufrufe hat allein die auf YouTube veröffentlichte russische Hörbuchversion.
von Davide Enia
Regie: Carolina CesconettoSpiel: Johan Richter
Ein Journalist fährt nach Lampedusa mit seinem fast stummen Vater, um einen Artikel zu schreiben, in dem er über die Inselbewohner*innen und gerettete Kinder des Meeres (Flüchtlinge) erzählt.
Dieses Theaterstück basiert auf Davide Enias Romanbericht „Schiffbruch vor Lampedusa“, der im Frühjahr 2019 im Wallstein Verlag erschien. „ Lampedusa ist dabei ein Mikrokosmos, in dem die Folgen von Migration, Flucht und Grenzen unmittelbar spürbar sind. Gleichzeitig erinnert Enia sich an magische Sommer an der sizilianischen Küste und seine früheren Urlaube auf der Insel, und versucht, die Unschuld dieser Zeit wieder heraufzubeschwören.Enias Tage auf Lampedusa werden begleitet von seiner Sorge um den krebskranken Onkel und der Notwendigkeit, sich mit dessen nahenden Tod auseinanderzusetzen. Dieser sehr persönliche Schmerz über den drohenden Verlust lässt erahnen, was die große Katastrophe vor den europäischen Küsten für die Tausenden, die ihr Leben im Mittelmeer verlieren, und ihre Familien bedeuten muss. So macht Enia das Unfassbare fassbar." (Wallenstein Verlag)
Die Toten, die Erinnerungen, die Ereignisse, die Berichte der Überlebenden, die das Wagnis eingingen, Grenzen zu überschreiten – sie müssen geschützt werden vor jeder Form der Instrumentalisierung. Ihre Identität gilt es zu respektieren, denn sie ist absolut einzigartig und darf auch nicht dazu benutzt werden, um irgendwelche Ideen oder Thesen zu untermauern.In diesem Stück wird die rhetorische Figur der Evokation verwendet. Als conditio sine qua non für die Erteilung der Aufführungsrechte untersagt der Autor hiermit ausdrücklich jede Verwendung von Fotos, Videos oder Tonaufzeichnungen, die den Text illustrieren sollen. Als da wären: Bilder, Geräusche, Requisiten, die als Symbol dienen für das Meer, die Wüste, libysche Gefängnisse, Anlandungen, Schiffbrüche, Ertrinkende, Ärzte, Krankenpfleger, Krankenhäuser, weiße Kittel und typische Gegenstände bei einer Flucht übers Meer oder durch die Wüste.Dies betrifft auch die Retter und Helfer auf See und an Land, die heute hier und morgen dort ihr Leben aufs Spiel setzen. Bei der Inszenierung des Stückes hat alles auf der Bühne zu geschehen: Sprache, Bewegung, Musik, Geräusche.Diese Anweisungen sind strikt zu befolgen. (so steht es im Textbuch)