zeit.nah - Theatrales Philosophieren nach Augustinus
Die Zeit rückt uns beständig nahe und prägt unseren Alltag vielfältig: Wir verabreden uns, wir erinnern uns und wir langweilen uns. Diese und viele andere Tätigkeiten wären ohne ein Zeitgefühl nicht denkbar. Wenn wir den Begriff »Zeit« jedoch definieren sollen, ist dies gar nicht so leicht: Gibt es überhaupt eine objektiv definierbare Zeit oder ist Zeit vielmehr ein »Zeitempfinden« und damit immer subjektiv und an die Wahrnehmung einer bestimmten Person gebunden?
Der Philosoph Augustinus (354-430 n.Chr.) stammt aus einer fernen Zeit und ist trotzdem heute noch aktuell. Er entfaltete in seinem berühmten Werk ›Bekenntnisse‹ seinen ganz eigenen Zeitbegriff, der in den letzten Jahrhunderten bereits viele große Denker zum Philosophieren über das Phänomen Zeit herausgefordert hat. Dieser Herausforderung haben sich nun auch die Teilnehmer*innen der Projektgruppe Theatrales Philosophieren gestellt. Ihre Performance ›zeit.nah‹ wendet sich an all diejenigen, die aktuell Freude am Nachdenken über das Mysterium der Zeit haben und denen es heute vielleicht ähnlich geht wie dem spätantiken Philosophen zu Beginn seiner Überlegungen: »Was also ist die Zeit? Wenn niemand mich danach fragt, weiß ich es; will ich es aber einem Fragenden erklären, weiß ich es nicht.« (Augustinus: ›Bekenntnisse‹, 11. Buch)