Der Kunstverein in Hamburg zeigt die erste deutsche Einzelausstellung der kanadischen Bildhauerin Liz Magor (*1948, Winnipeg, Kanada, lebt und arbeitet in Vancouver). Die Künstlerin hat im Verlauf ihrer über vierzig Jahre umfassenden Karriere immer wieder die Grenzen dessen, was Skulptur und Plastik ausmacht, ausgelotet und gehört zu den prägendsten KünstlerInnen Kanadas. Ihre Arbeiten sind heute ein wichtiger Bestandteil der internationalen Materialismusdebatte in der zeitgenössischen Skulptur. Sie nimmt sich der gewöhnlichen und vertrauten Dinge unserer Welt an und verwendet sie in ihren Installationen entweder als Readymades oder formt sie mit anderen Materialien nach. Die Überführung in den Kunstkontext befragt gleichermaßen das Verhältnis von Kunst und Alltag sowie von Wirklichkeit und Repräsentation. Durch bewusst gesetzte Leerstellen und Inszenierungen entwickeln Magors Arbeiten ein narratives Potenzial, das sich mit der literarischen Form der Kurzgeschichte vergleichen lässt - ohne Anfang und Ende sind es Ausschnitte einer übergeordneten Erzählung von den sozialen Nebenschauplätzen unserer heutigen Leistungsgesellschaft. Die Ausstellung vereint Skulpturen und Installationen der Künstlerin der letzten drei Jahrzehnte.