Wir haben getan, was wir konnten
Anhand von drei Fällen aus der jüngsten deutschen Kriminalgeschichte werden Zustände und Grenzen eines maroden Gesundheitssystems durchleuchtet, in dem jahrelang aus Profitinteressen von Klinikbetreiber*innen und der Pharmaindustrie aus Patient*innen „Kund*innen“ und aus Pfleger*innen und Ärzt*innen „Leistungserbringer*innen“ gemacht wurden. Ohne den Hintergrund dieses auf ökonomische Effizienz getrimmten inhumanen Systems wären die drei Fälle kaum denkbar und durch ihre Tabuisierung gelangen sie nur selten an die Öffentlichkeit.
Begleitet wird diese Reise in abgeschlossene Räume – auf die Intensivstation oder in das Hinterzimmer einer Apotheke – von Barockmusik, gespielt und gesungen von den Musiker*innen und Schauspieler*innen der Produktion.
Der Regisseur und Autor Tusal Moul praktiziert neben seiner Theaterarbeit als Anästhesist und Notarzt in Münster. Sein Debütstück »Halbstarke Halbgötter«, erster Teil einer Trilogie über Ärzt*innen, Patient*innen und ihre Angehörigen, wird 2011 zum Heidelberger Stückemarkt eingeladen, seine Rechercheprojekte, u. a. »Die deutsche Aye« (2013) und »Auch Deutsche unter den Opfern / Die NSU–Morde« (2015) werden mehrfach ausgezeichnet und auf Festivals eingeladen. Tusal Moul inszeniert erstmals am Deutschen SchauSpielHaus.
Dieses Stück ist allen im Gesundheitswesen arbeitenden Menschen gewidmet.
Sehen Sie [hier]https://www.youtube.com/watch?v=QAzkpwIXdHI&list=PLMeY2BP1AGdw-GCrRpYcvMkHy83wtTKK2 das Vorstellungsvideo mit dem Regisseur.
Eingeladen zum Heidelberger Stückemarkt 2021
Fotos: Arno Declair
Motiv: Rocket&Wink