Neu in Hamburg: Die Galerie Non Fungible Female eröffnet im Februar die erste PopUp-NFT Galerie der Hansestadt mit Werken der Künstlerinnen Lena Muley, Anne Pflug, lomelosia und Julia Waller.
„Von nahezu revolutionärer Bedeutung für die digitale Kunst sind Non Fungible Token“, sagt die Galeristin Uta Tschentscher, die trotz des Namens nicht verwandt ist mit Hamburgs Bürgermeister. Non Fungible Token sind digitale Echtheitszertifikate und Nachweise von Eigentum, die die Blockchain-Technologie nutzen. Bekanntestes Beispiel sind die Bilder des Bored Ape Yacht Club. NFT werden mittlerweile zu ähnlichen Preisen gehandelt als physische Kunst.
So einzigartig wie die Kunst, die zu sehen und zu kaufen sein wird, ist auch das Konzept der Galerie. „Non Fungible Female“ versteht sich als Treffpunkt für Künstlerinnen, Frauen und alle, die sich für Kunst und die Technologie des Web3 interessieren.
Deshalb bietet Uta Tschentscher ein Rahmenprogramm mit Vorträgen, Panels und Workshops zum Thema Web3, Blockchain, NFT und Metaverse an. Zur Entspannung gibt es Yoga-Kurse und Konzerte.
Auf die Frage, warum sie ausschließlich Werke von Frauen zeigt, antwortet Uta Tschentscher: „NFT schlagen eine Brücke zwischen Kunst, Technologie und Finanzen, Bereiche, in denen Frauen bisher unterrepräsentiert oder zumindest unterbezahlt sind.“
Die klassische Kunst werde durch NFT nicht ersetzt, sondern ergänzt. Insofern sind neben digitalen auch physische Werke Teil der Ausstellung. Sammlerinnen und Liebhaber von Unikaten können seltene Exemplare und Einzelstücke physisch und digital erwerben und erhalten einen Nachweis über den Besitz.
Die Künstlerinnen
Lena Muley, 23, aus Hamburg-Eimsbüttel ist die Jüngste und hat die größte NFT-Erfahrung. Im Rahmen ihres Studiums in der Medienklasse der Muthesius Kunsthochschule in Kiel erstellt sie Sound-NFT, von denen - neben analogen Werken der Kunststudentin- eines angeboten wird.
Anne Pflug, 30, macht sich gerade gewaltig einen Namen als Künstlerin. Sie arbeitet zu den Themen Feminität und Sinnlichkeit. Während der Ausstellung wird sie ihren Aquarellen der „Blauen Göttinnen“ bei Performances eine Stimme verleihen. Unter Göttinnen versteht Anne einzigartige, weibliche Figuren, die geheimnisvollen Charme, ungezähmte ozeanische Tiefe, Sinnlichkeit und einen warmen, erhebenden Geist ausstrahlen.
Die Berlinerin lomelosia, 38, ist Fotografin, Modedesignerin und Wissenschaftshistorikerin. Ihren Künstlernamen lieh sie sich beim gleichnamigen Geißblattgewächs. lomelosias Fotos entstehen in den berühmtesten Gärten Europas, während sie dort als Gärtnerin arbeitet. Pflanzen lehren sie den Drang zu leben und die Kraft der Wiederkehr, sagt die Künstlerin über ihre Leidenschaft.
Julia Waller, 59, geboren in Deutschland, aufgewachsen in Spanien und Mexiko, studierte in den USA und Kanada Kunst und ist diplomierte Grafikdesignerin. Ihre Leidenschaft für Malerei und Skulpturen entwickelte sich zu einem expressiven und experimentellen Stil. Eine neue grafische Direktheit entstand durch die Kollaboration mit dem US-Künstler Marc Fox, der sie als Farbeditor inspirierte. Für „Non Fungible Female“ wagte sich die in Hamburg lebende Mutter von vier Kindern erstmals an eine NFT-Kollektion heran.
Die Galeristin
Uta Tschentscher, aufgewachsen im Ruhrgebiet, zog es während des Studiums nach Konstanz und Frankreich. Seit 25 Jahren lebt sie in Hamburg-Eimsbüttel und arbeitet als Übersetzerin für Französisch und Englisch. Sie ist Mutter eines erwachsenen Sohns und liebt Kunst. Vor ein paar Jahren begann Uta, sich darüber zu ärgern, dass Teile des modernen Lebens für sie nicht verständlich und schon gar nicht zugänglich waren, weil sie nicht mal genau wusste, was ein Algorithmus ist. Uta begann, sich mit der Blockchain Technologie und dem Thema Finanzen im Web3 zu beschäftigen und gibt mittlerweile selbst Workshops zu Blockchain, Web3 und Kryptowährungen. Darüber kam sie zu NFT, verband ihr Interesse an Kunst mit ihrem Wissen über Datentechnologien und ist seit dem Galeristin für digitale Kunst.