Variation 5 – Bläserquintett / Herbert Schuch
György Ligeti war einer der großen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Der gebürtige Ungar und spätere Wahl-Hamburger fühlte sich trotz seines Erfolgs nie irgendwelchen Moden verpflichtet. Zwei seiner unterhaltsamsten Werke hat das Bläserquintett Variation 5 nun für einen Kammermusikabend ausgewählt.
Mit dem Pianisten Herbert Schuch feiert das Quintett die Kunst des musikalischen Divertissements, kleiner verspielter Miniaturen. Mit ungarischen Volksmusikelementen hat Ligeti in seinen Sechs Bagatellen für Bläserquintett genauso jongliert wie in seiner herrlich übermütigen »Musica ricercata«.
In diesen elf Stücken für Klavier kommt Ligetis systematische Kompositionsweise besonders anschaulich zur Geltung. Mit kleinsten Strukturen von Rhythmus und Klang lässt er hier »Neue Musik aus dem Nichts heraus entstehen«, wie er selbst sagt: Im ersten Stück wird ein einziger Ton verwendet, zu dem am Ende noch ein Ton hinzukommt, im zweiten besteht die Musik aus drei Tönen, im dritten aus vier, bis zu zwölf Tönen im elften Stück.
Eine ungezwungene Spielkultur kennzeichnet schließlich auch die beiden eleganten wie schwungvollen Kammermusik-Coups der beiden Franzosen Jean Françaix und Francis Poulenc.