Auf den Spuren des Salpeterhandels in Chile und Deutschland.
Ein Werkstattprojekt im Deutschen Hafenmuseum – Standort Schuppen 50A
In der Saison 2024 werden im Schuppen 50A eine Reihe von Präsentationen gezeigt, die verschiedene Ansätze für die konzeptionelle Fortentwicklung des Deutschen Hafenmuseums vorstellen. Eines dieser Werkstatt-Formate, das vom 4. Juni bis 31. Oktober im Kubus inmitten des Schaudepots des Museums präsentiert wird, widmet sich auf der Grundlage des Privatarchivs Henry B. Sloman neuen Zugängen und Perspektiven auf den komplexen Themenbereich „Häfen und globaler Handel“. Diese Thematik wird im zweiten Standort des Deutschen Hafenmuseums, der bis zum Ende der 2020er-Jahre auf dem Kleinen Grasbrook entstehen soll, eine zentrale Rolle spielen.
Vor dem Hintergrund des 100-jährigen Jubiläums des Hamburger Chilehaus, das aus Gewinnen des Salpeterhandels zwischen 1922 und 1924 im Auftrag von Henry B. Sloman im Kontorhausviertel errichtet wurde, werden anhand von Fotografien aus dem privaten Archiv von Henry B. Sloman Einblicke in den Salpeterhandel in Chile zu Beginn des 20. Jahrhunderts gegeben. Das vielfältige und eindrucksvolle Bildmaterial soll im Rahmen des Werkstatt-Projekts kritisch auf seine historiographische Mehrdeutigkeit befragt werden und als Grundlage einer generellen Diskussion über die Arbeit mit Familienarchiven im Museumskontext dienen. In einem umfangreichen Begleitprogramm soll die Auseinandersetzung mit Erinnerungspuren zum globalen Salpeterhandel in der Stadt Hamburg vertieft werden. Die Besuchenden sind dabei dazu eingeladen, ihre Eindrücke vom Werkstattprojekt aktiv zu teilen und damit eigene Impulse für die konzeptuelle Arbeit des Deutschen Hafenmuseums zu geben.
Das Projekt findet in Kooperation mit dem Museum am Rothenbaum Kulturen und Künste der Welt (MARKK) statt, das sich im gleichen Zeitraum in der Ausstellung „Weißes Wüstengold. Chile-Salpeter und Hamburg“ mit den Arbeits- und Lebensbedingungen in den chilenischen Salpeterwerken auseinandersetzt.