Eine Ausstellung von Lilly Helja Jonasson, Valentin Wedde und José Darcy Cabrera
07. bis 21. Oktober 2022
Vernissage:
Freitag, 07. Oktober 2022, 19-22 Uhr
Collagen soweit das Auge reicht: Während die in Hannover lebende Künstlerin Lilly Helja Jonasson Fotomotive in tausend Teile zerlegt, ehe sie diese wieder zu neuen Form- und Farbgebilden zusammensetzt, gleicht die Zusammenarbeit der Künstler Valentin Wedde und José Darcy Cabrera selbst einer Collage. Die beiden verbindet eine interkontinentale Freundschaft zwischen Berlin und Bogotá (Kolumbien). In ihren Gemeinschaftsarbeiten werden die Zeichnungen von Wedde mit Siebdrucken von Cabrera kombiniert.
Die Künstler*innen dieser Ausstellung gehen auf ihre ganz eigene Weise mit dem Altbekannten um, lösen es auf und nutzen die Dekonstruktion, um etwas vollkommen Neues entstehen zu lassen.
Lilly Helja Jonasson präsentiert eine Bild-Installation, deren skulpturalem Ausdruck sie den Namen „Splittografielage“ gegeben hat. Mit Fotos hält die Künstlerin zunächst Augenblicke ihrer Umgebung fest, es sind Augenblicke der Erinnerung und der Emotionen. Durch kleinteiliges Zerschneiden werden diese in abstrakte Motive verwandelt. Die entstehenden Collagen halten den spielerischen, assoziativen Prozess des Suchens und Findens fest. Die Splittografielage als Gesamtensemble ist Jonassons Ausdruck des spielenden Menschen.
José Darcy Cabrera und Valentin Wedde fügen in ihren Gemeinschaftsarbeiten Elemente unterschiedlicher Kulturen und Kontexte zu vielgestaltigen Motiven zusammen. Die Siebdrucke Cabreras sind vor allem von Arbeiten des berühmten amerikanischen Künstlers Frank Stella beeinflusst, ebenso wie von der Architektur, den Assemblagen und dem Farbdruck des kolumbianischen Südens und seiner eigenen Verortung in der Populärkultur. Wedde hingegen setzt sich in seinen Zeichnungen mit seinem ostdeutschen Hintergrund sowie mit den Künstlern Alexander Rodchenko und El Lissitzky auseinander. Ein wiederkehrendes Motiv sind Fabrikgebäude, in denen außerhalb von Berlin illegale Raves organisiert werden und die daher zu romantisierten Sehnsuchtsorten werden. In der Verbindung beider Werke entstehen filigrane Grafiken, welche durch farbkräftige abstrakte Formen gebrochen werden und mit architektonischen Perspektiven spielen.