Tartare Noir
„Seltsam, dass hinter dieser Wand, oder dieser hier, ein Mensch mit bösartigem Gesichtsausdruck sitzt. Man bräuchte nur ein Loch in die Wand zu bohren und schon sähe man diesen bösen, neidischen, Menschen, schon träfe einen sein böser, neidischer, Blick! Besser nicht daran denken!“
Was aber, wenn das Haus im Verfall begriffen ist? Wenn Fassaden bröckeln, Wände und Decken durchlässig werden? Die Hausgemeinschaft, um die es hier geht, versucht an grundlegenden Regeln zivilisierten Miteinanders festzuhalten, verstrickt sich allerdings immer tiefer in absurde Schuldzuweisungen. Verantwortung für den Verfall wollen weder die reiche Besitzerin des Hauses übernehmen noch seine skurrilen Bewohner. Erst mit Ankunft eines neuen Mieters bessert sich die Stimmung. Auf dem zur Begrüßung des tatkräftigen jungen Mannes anberaumten Fest jedoch offenbart sich das Geheimnis einer gemeinsamen Schuld …
Mit »Tartare Noir« setzt Karin Beier ihre lustvolle Auseinandersetzung mit den politischen Fragen der Gegenwart fort.