Tamar Halperin / Guy Sternberg
Im Grunde genommen war Erik Satie ein bisschen zu früh dran. Als der Franzose ab 1880 begann, Musik für Klavier zu komponieren, verstand niemand, was diese sphärischen Töne sein sollten. Damit verwies Satie auf zukünftige Klangwelten, die zuerst in der Minimal Music und dann bei Künstlern wie Ólafur Arnalds, Nils Frahm oder Ludovico Einaudi die Hauptrolle spielen sollten. Satie merkte natürlich, dass die Welt ihn nicht verstand, und entfernte sich von ihr. Als er 1925 an den Folgen seiner Alkoholsucht starb, fanden Freunde in seiner Wohnung ein chaotisches Durcheinander vor: unzählige Regenschirme überall und im größten Zimmer zwei aufeinandergestapelte Konzertflügel. Dieses Bild fanden die Pianistin Tamar Halperin und der Produzent Guy Sternberg so inspirierend, dass sie ihrerseits begannen, Saties Musik auseinanderzunehmen und neu zu stapeln. Ein Konzertflügel, Cembalo, Glockenspiel, Hammondorgel, Wurlitzer-Piano und natürlich ein Computer helfen ihnen dabei, Saties Klangwelt zeitgemäß zu Gehör zu bringen.
Spielstätteninformationen: Elbphilharmonie Hamburg / Kleiner Saal