Wahrend der Covid-19-Pandemie saßen zahlreiche Seeleute aus dem pazifischen Inselatoll Kiribati im Hafen von Hamburg fest. In einer unwahrscheinlichen Kollaboration entwickelte das deutsch-italienische Kunstler*innenduo TO SU (alias Martina Mahlknecht und Martin Prinoth) gemeinsam mit diesen Seeleuten die immersive Filminstallation OVERSEAS. In einem gefluteten Buhnenraum (Gummistiefel ausleihbar!) tauchen die Zuschauer*innen ein in die Geschichten der Seeleute uber Sehnsucht und Trennung, Geld und Anerkennung, Stolz und Gemeinschaft, Umwelt- und Klimarisiken. Mit dokumentarisch-performativen Mitteln machen die Kunstler*innen Innenansichten des globalen Warenverkehrs und seine Verwundbarkeit sicht- und spurbar und erzahlen eine zeitgenossische Odyssee in starken Bildern. TO SU waren zuletzt im Rahmen der vergangenen Spielzeiteroffnung mit der Film-Installation HACK ME BABY im Kampnagel-Programm, fur die sie gemeinsam mit Jugendlichen die Ambivalenz zwischen Begegnung und Isolation in digitalen Raumen verhandelten. OVERSEAS ist der erste Teil einer Trilogie uber Lebensrealitaten und Arbeitsbedingungen auf Hoher See.