Szymanowski Quartet / Michail Lifits
Lange hat es gedauert, bis Mieczysaw Weinberg aus dem Schatten seines Freundes Dmitri Schostakowitsch herausgetreten ist. Doch das Werk des sowjetischen Komponisten polnisch-jüdischer Herkunft erobert nun schon seit einigen Jahren die Konzertsäle dieser Welt. Sein 100. Geburtstag, den Weinberg 2019 gefeiert hätte, ist nun Anlass, den Komponisten mit einem eigenen Schwerpunkt zu würdigen und besonders sein kammermusikalisches Schaffen in den Fokus zu nehmen. Das polnische Szymanowski Quartet und der Pianist Michail Lifits präsentieren Weinbergs Klaviertrio und sein Klavierquintett.
Weinberg und Schostakowitsch waren alles andere als Konkurrenten: Sie spielten einander ihre neuesten Kompositionen vor, inspirierten sich gegenseitig und spornten sich so zu Höchstleistungen an. Doch auch wenn die musikalische Sprache der Komponisten unverkennbar miteinander verwandt ist, entwickelte Weinberg einen sehr persönlichen Stil, der eine klare, geradezu klassische Architektur mit spätromantischen Melodien verbindet.
Zu hören ist dies unter anderem in seinem Klaviertrio und seinem Klavierquintett, die das polnische Szymanowski Quartet nun gemeinsam mit dem Pianisten Michail Lifits präsentiert. Alle fünf Musiker legen in ihrer Arbeit einen besonderen Fokus auf die Musik des 20. Jahrhunderts sowie auf osteuropäische Komponisten, sodass Weinbergs klingendes Erbe bei ihnen in den besten Händen liegt. Die beiden Werke umrahmen Schostakowitschs zwischen Ernst und Humor taumelndes Drittes Streichquartett, das so die reizvolle Gegenüberstellung der beiden so vertrauten Komponisten ermöglicht.
Spielstätteninformationen: Laeiszhalle Hamburg / Kleiner Saal