Am Montag findet im Erdgeschossraum des Ledigenheims ein Lesungsabend unter dem Titel „Der Flüchtling Walter Benjamin“ statt.
Der Schauspieler Wolf Frass und die Dramaturgin Andrea Weitzel berichten vom Leben Benjamins in der Emigration und lesen aus seinen Briefen, aus Romanen und Zeitzeugnissen. Das Konzept und der Kommentar stammen von Eberhard Hübner.
Am 26. September 1940 nahm sich der Philosoph und Schriftsteller Walter Benjamin in Port Bou an der spanischen Grenze das Leben. Auf der Flucht vor der Gestapo zu Fuß über die Pyrenäen war ihm die Einreise nach Spanien verweigert worden. Er vergiftete sich, um der Abschiebung nach Vichy-Frankreich und in die Hände der Nazis zu entgehen; das war das Ende eines jahrelangen entbehrungsreichen Exils. Wie Benjamin haben viele Menschen während des Zweiten Weltkriegs den Weg über die Pyrenäen gesucht, in der Hoffnung so nach Lissabon zu gelangen, den letzten freien Hafen Kontinentaleuropas. Unter ihnen waren viele prominente Intellektuelle und Künstler. Der Rückblick auf diese Zeit soll auch ein Licht auf die Situation heute werfen, wo – jetzt in umgekehrter Richtung – wiederum Menschen auf der Flucht vor Gewalt und Verfolgung durch Europa irren.
Die Lesung ist ein weiterer Benefiz - Abend zugunsten des ehrenamtlich und überparteilich geführten sozialen Projekts „Das Ledigenheim erhalten!“ in der Hamburger Neustadt. Dafür haben sich seit 2014 immer wieder bekannte Autoren und einzelne Schauspieler in inzwischen mehr als 30 Lesungen engagiert. Die Beteiligten verzichten auf ein Honorar. Die Spenden der Besucher kommen dem sozialen Projekt zugute.
***Ein Veranstaltungstipp von Kulturlotse Hamburg e.V. – Auf www.kulturlotse.de finden Sie diese und weitere Veranstaltungen mit freiem Eintritt in Hamburg.***