Die Schauspielerin und Boy-Gobert-Preisträgerin Marion Elskis und der Schauspieler und studierte Cellist, Harald Burmeister gestalten diese ungewöhnliche Lesung im Rahmen der zum zweiten Mal durchgeführten Lese Reihe „SuedLese“ (an jeden Tag vom 20.3. bis 4. April finden täglich Lesungen an verschiedenen Orten im Harburger Raum statt) an der sich das Museum Elbinsel auch dieses Jahr wieder beteiligt.
„Tatjana“, eine Novelle von Curt Goetz hat es in sich, denn sie handelt von der Liebesgeschichte zwischen einem älteren Mann und einem sehr jungen Mädchen. Trotz der Thematisierung dieses literarischen Tabus, gilt „Tatjana“ als eine der „schönsten Liebesgeschichten der deutschen Literatur“. Marion Elskis ist von Goetz fasziniert und äußert sich folgendermaßen: „Es gibt im deutschsprachigen Raum kaum einen Komödien-Autor, der solch eine Qualität hat, wie Curt Goetz. Seine Dialoge sind so geschliffen und komisch, jedes Wort sitzt. Er besteht auf jeden Fall den Vergleich mit Shaw und Wilde. In den 70er Jahren verschwand er von den Spielplänen und man versteht nicht warum. Die Curt-Goetz-Gesellschaft lässt seine Werke wiederaufleben und die werden beim Publikum sehr gut aufgenommen, sowohl bei den Älteren, als auch bei jungen Leuten. Seine großartige Sprache, sein intelligenter Humor, seine überraschenden Pointen und seine herrlichen Wortgefechte. Seine liebevolle Beschreibung der Menschen ist so facettenreich, dass seine Geschichten, obwohl sie in der Vergangenheit spielen, etwas Aktuelles und Unvergängliches haben. Wie viele gute, andere Klassiker auch.
Bei „Tatjana“ geht es um eine außergewöhnliche Liebe, die tief berührt – ganz unabhängig vom Altersunterschied. Curt Goetz schrieb seine Geschichten im Exil während Hitler regierte. Vermutlich ging es ihm um Toleranz. Toleranz für eine außergewöhnliche Liebe. Und es ging ihm um die Freiheit der Kunst. Kunst muss Grenzen ausloten und manchmal auch überschreiten, sonst hätte Vladimir Nabokov ja auch seinen Welterfolg „Lolita“ nicht schreiben können. Der Roman basiert übrigens auf „Tatjana“, denn Nabokov war ein großer Fan von Curt Goetz.
Tatjana ist ungewöhnlich frühreif, sie könnte auch 25 sein. Es ist ein bisschen, wie der berühmte Tatort „Reifezeugnis“ mit Nastassja Kinski.“ Tatjana ist eine hochbegabte, leidenschaftliche Musikerin und Harald Burmeister spielt dazu Motive aus den Werken, die in der Geschichte vorkommen, unter anderem Bach und Vivaldi.
Diese berührende Geschichte aufgrund ihrer Reinheit, Klarheit und Romantik kann man am Sonnabend, den 25. März um 16 Uhr in der Bauernstube des Museum Elbinsel erleben. Der Eintritt beträgt 15 € und im Vorverkauf 12 €. Reservierungen sind unter 040 302 34 861 oder kultur@mew-hamburg.de
http://marionelskis.de/
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