Perfromanceprogramm mit Nicola Gördes & Stella Rossié (*1987 in Lennestadt und *1989 in Bochum, leben und arbeiten in Dortmund, Münster, Hamburg)
Im Frühjahr und Herbst 2018 widmet sich der Kunstverein mit mehreren kurzen Interventionen der Performance als Möglichkeit zur gezielten Manipulation von Wirklichkeitserfahrung. Während die Formulierung „alternative Fakten“ jüngst zum Unwort des Jahres 2017 gekürt wurde, ist man sich in der Philosophie spätestens seit der Aufklärung darüber im Klaren, dass der eigentliche Wert der „Wahrheit“ eben im fruchtbaren Streit um diese liegt – vorausgesetzt, dass sich alle Beteiligten über den Verhandlungsraum einig sind. Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um das sogenannte Postfaktische und dessen Einzug in die Tagespolitik und –presse zelebriert das Projekt das Potenzial der Künste, Fiktionen und alternative Denkräume zu entwerfen. Denn genau in der Verschiebung unserer Perspektiven und der Erweiterung des Erfahrungshorizontes liegt der besondere Reiz der Kunst; oder, wie es die Hamburger Band Tocotronic einst auf den Punkt brachte: „Pure Vernunft darf niemals siegen. Wir brauchen dringend neue Lügen, die uns durchs Universum leiten.