Die Hamburger Speicherstadt ist das größte zusammenhängende, einheitlich geprägte Speicherensemble der Welt. Es vermittelt in einzigartiger Weise die maritime Industriearchitektur des Historismus und Modernismus. Das Chilehaus, das zum Kontorhausviertel gehört, galt bereits kurz nach seiner Fertiggestellung 1924 als Kunstwerk und neues Wahrzeichen für Hamburg. Beide Bereiche bilden heute das Hamburger Weltkulturerbe, wie es von der UNESCO anerkannt ist.
Und doch: beide Quartiere sind sehr unterschiedlich. Architekturrichtungen reichen hier vom Neogotischen bis zum Expressionismus. Das gemeinsame liegt indes in der Geschichte. Denn beide Bereiche waren einst große Hamburger Wohngebiete, in den vor allem Arbeiter aus dem Hafen und von Werften zuhause waren. Damit war Ende des 19. Jahrhunderts und im ersten Teil des 20. Jahrhunderts dann Schluss. Die Wohnhäuser auf dem Brook mussten einem Freihafen weichen. Ihr entstehen ist verbunden mit der Trennung von Hand- und Kopfarbeit. Die Kopfarbeit vollzog sich fortan in den Kontorhäusern.
Wir bewundern das Backstein-Ensemble aus 15 Lagerhäusern, auch die Kanäle und Brücken. Dann die Kontorhäuser, die so mächtig und imposant sind, dass sie bis heute beeindrucken.