Albert Ballin: Vater, Unternehmer, Visionär
Albert Ballin war in der Zeit des deutschen Kaiserreiches sehr prominent. Geboren wurde er 1857 als Sohn einer armen Hamburger Familie jüdischer Abstammung. Durch Fleiß, Mut und mit einem außergewöhnlichen Talent für Innovation schaffte Albert Ballin es bis in die höchsten sozialen Kreise aus Industrie und Politik. Seine persönliche Erfolgsgeschichte ist auch die der Reederei HAPAG. Albert Ballin übernahm 1899 die Leitung der Firma, die bald danach zur damals größten Reederei der Welt wurde.
Den beruflichen Erfolg konnte Albert Ballin verwirklichen, ohne seine Rolle als treusorgender Familienvater zu vernachlässigen. Seine Liebe zu Frau Marianne und der Adoptivtochter des Ehepaars, Irmgard, ist sehr überzeugend dokumentiert. Genauso überliefert ist sein Talent als socialite. Er war ein vollendeter Gastgeber und die Déjeuners und Diners in der Feldbrunnenstraße 56, dem Familiensitz der Ballins, genossen einen legendären Ruf. Dort entwickelte sich sogar eine freundschaftliche Beziehung zwischen Albert Ballin und Kaiser Wilhelm II.
Der I. Weltkrieg, den Ballin in einer Vemittlerrolle gegenüber England zu verhindern versuchte, setzte der Erfolgsgeschichte ein tragisches Ende.
Der private Nachlass Albert Ballins
Fast ein ganzes Jahrhundert war der private Nachlass von Albert Ballin verschollen. Die Familie Hueber, direkte Nachfahren von Irmgard Ballin, hatten ihn auf einem Dachboden in Österreich verwahrt. Dort geriet er in Vergessenheit. Es handelt sich um eine beeindruckende Sammlung von Möbeln, Gemälden, Schmuck und Tafelzubehör sowie private Fotos, Briefe und Dokumente.
Es ist dem Internationalen Maritimen Museum Hamburg eine besondere Ehre, seinen Besuchern diesen bislang nie ausgestellten Nachlass exklusiv präsentieren zu dürfen. Unser besonderer Dank gilt den Eheleuten Ingrid und Heinz Hueber, die dies ermöglicht haben.