Jeden 4. Samstag im Monat erklingt für eine Viertelstunde das wunderschön restaurierte Tafelklavier für die Museumsgäste.
Von Februar 1861 bis September 1862 unterrichtete Johannes Brahms in Hamm bei Hamburg die junge 12-jährige Minna Völckers auf diesem Tafelklavier. Brahms wurde vom Vater C.L. Völckers beauftragt, ein Instrument auszusuchen. In den Hamburger Klavierfabriken kannte sich der 27-Jährige bestens aus, durfte er doch schon als Klavierschüler von Eduard Marxsen in Magazinen renommierter Klaviermanufakturen üben. Er wählte ein hochwertiges Tafelklavier der Firma Baumgardten & Heins aus ‒ mit englischer Stoßzungenmechanik, einfacher Auslösung, einem Pedal zur Aufhebung der Dämpfung, mit repräsentativem Rankenwerk als Schallöffnung, edlem Palisanderfurnier und Tasten aus Elfenbein und Ebenholz. Die ausgereifte Mechanik dieser Instrumente mit ihrem Schönklang begeisterte Brahms immer wieder: „Solchen gesangvollen Ton glaube ich immer nie gefunden zu haben.“ Dieses Tafelklavier ist weltweit einmalig ‒ geadelt durch Brahms, der es nicht nur ausgewählt, sondern auch darauf unterrichtet und es häufig gespielt hat.
Von 2018-2019 wurde das Tafelklavier aufwändig restauriert. Das Instrument ist wohlklingend, samtig, melodisch und hat einen intimen Klang, typisch für ein bürgerliches Saloninstrument der Zeit und löst auch heute noch beim Hören Begeisterung aus.
Die Vorführung ist im Museumseintritt enthalten.