Sleep Token
Genre-Mix anonymer Kunstfiguren
Londoner Band auf Tour mit 3. Album "Take Me Back to Eden"
Unter dem Banner von Sleep Token verbirgt sich die einzigartige, weitreichende Vision einer Person – anonym, still, maskiert, bewaffnet mit einem atemberaubenden Stimmumfang, einem geschickten Umgang mit Keyboards und einem Live-Ansatz, der in jedem Moment zutiefst mitreißend ist. Diese Person nennt sich Vessel und hat ein konzeptuelles wie musikalisches Universum geschaffen, das sich mit keinem anderen (Rock-)-Künstler vergleichen lässt. Musikalisch werden Sleep Token in eine Vielzahl von Genres eingeteilt, darunter Alternative Metal, Post-Rock, Progressive Metal, Indie-Rock sowie Ambient. Für ihr aktuelles drittes und bislang bei weitem erfolgreichstes Album „Take Me Back to Eden“ bescheinigt die Fachpresse der Band eine mittlerweile „vollkommen fließende Herangehensweise an Genres“, die selbst vor Elementen wie Tech-Metal, Djent, Pop und R&B nicht zurückschrecke. Nachdem Sleep Token mit der aktuellen Platte nicht nur in ganz Europa, sondern auch in den USA und Australien hoch in die Charts stiegen, kommt die Band rund um Vessel, deren Mitglieder auf die anonymisierenden Pseudonyme II, III und IV hören, zwischen dem 5. und 11. Dezember 2023 für fünf Konzerte in München, Hamburg, Berlin, Leipzig und Köln nach Deutschland.
Die britische Untergrundorganisation, die nur als Sleep Token bekannt ist und von Vessel angeführt wird, begann am 20. Juni 2019 mit der Single „The Night Does Not Belong To God“ das Sonnenuntergangsritual. Alle zwei Wochen folgte daraufhin eine weitere Veröffentlichung – und damit verbunden ein „Angebot“, in die metaphysische Welt von Sleep Token einzutauchen. Dass diese Veröffentlichungen jeweils an einem Donnerstag pünktlich zum Sonnenuntergang online verfügbar gemacht wurden, war kein Zufall: Dies alles folgte dem übergeordneten Konzept ihres Debütalbums „Sundowning“, auf dem jeder Song ein eigenes Emblem sowie eine begleitende Visualisierung erhielt. Und welches wiederum nur der erste Teil einer Albumtrilogie war, die die mystische Hintergrundgeschichte der Band erzählt: Ihr zufolge war dem Frontmann Vessel ein neuer Gott mit dem Namen Sleep in seinen Träumen erschienen – eine Gottheit, der zu huldigen die gesamte Existenzbegründung für die Musik von Sleep Token darstellt.
Dieser Trilogie vorausgegangen waren zwei EPs – „One“ und „Two“ – sowie einige Singles, die der 2016 gegründeten Band dazu verhalfen, ihren vollkommen originären Genre-Mix zu etablieren. Etwa auch abzulesen an der atemberaubend druckvollen Coverversion des Outkast-Hits „Hey Ya!“ – eine zweifellos kuriose Wahl für eine in der harten Gitarrenmusik verankerten Band. Wobei – was heißt Band? Denn letztlich ist das gesamte kaleidoskopische Klang- und Ästhetik-Universum aufgebaut auf den Ideen und Kompositionen von Vessel, der im Studio stets lediglich flankiert wird von einem Schlagzeuger mit dem Pseudonym II; die beiden weiteren Musiker, III am Bass und IV an der Gitarre, zählen hingegen nur zur festen Livebesetzung der Formation.
Mit dem 2019 erschienenen Debütalbum „Sundowning“ begann Vessel, nicht nur die Geschichte der Gottheit Sleep immer weiter auszuschmücken, sondern auch die internationale Rockwelt peu à peu zu erobern. Mit dem zweiten Teil der Trilogie, „This Place Will Become Your Tomb“, gelang Sleep Token erstmals der Einstieg in die Charts u.a. in England, Deutschland sowie Neuseeland. Während das aktuelle, Mitte Mai erschienene Album „Take Me Back to Eden“ nun als wahrhaftiger globaler Chartstürmer gelten darf: Es stieg in über zehn nationalen Charts in die Top 10, darunter UK, Australien, Deutschland und Schottland. Nur folgerichtig, dass sie ebenfalls im vergangenen Mai dafür als „Best UK Artist“ bei den Heavy Music Awards ausgezeichnet wurden und ihre bislang größte Liveshow, die für den kommenden Dezember als Abschluss ihrer Europatournee geplant ist, in der Londoner Wembley Arena innerhalb von zehn Minuten ausverkaufen konnten. Dabei scheint dies alles erst der Anfang zu sein für diese ebenso kryptische wie hochspannende Band. Man darf gespannt sein.