Bühnenfassung und Regie: Georg Münzel
Bühne: Ute Radler
Kostüme: Celina Blümner
Mit Ulrich Bähnk, Chantal Hallfeldt, Dirk Hoener und Anne Schieber
Keine ganz normale Familie, diese Geschwister Popper. Mama Popper stammte aus Ungarn und hat die meisten ihrer Verwandten im Holocaust verloren. Jetzt ist sie tot, und für ihre drei selbst nicht mehr jungen Kinder hat ihr Judentum nie eine sonderlich große Rolle gespielt.
Die Kinder, das sind Serge, verkrachtes Genie und homme à femmes, Jean und Nana, die verwöhnte Jüngste mit dem unpassenden spanischen Mann. Nach dem Tod der Mutter entfremdet man sich immer mehr. Da schlägt die Enkelin, Serges Tochter Joséphine, einen Besuch in Auschwitz vor, um der totgeschwiegenen Familiengeschichte auf den Grund zu gehen. Dieses Unternehmen streift die Katastrophe, denn alle zanken sich und Serge streikt.
Virtuos hält das Stück das Gleichgewicht zwischen Komik und Tragik, wenn bei der touristischen Besichtigung der geschichtsträchtigen Gedenkstätte die Temperamente aufeinanderprallen. Hinter den hochtourigen Dialogen ist es gerade die existentielle Hilflosigkeit dieser Menschen, die berührt.