Schneider Kacirek / Szun Waves
Nils Frahm gestaltet ein ganzes Wochenende in der Elbphilharmonie – für die Doppelkonzerte im Kleinen Saal hat er Künstler eingeladen, die sich musikalisch wunderbar ergänzen. Die erste Konzerthälfte bespielt hier das Duo Schneider Kacirek: Auf Nils Frahms Album »All Melody« steuerte Sven Kacirek die dunklen Holztöne der Bass-Marimba bei. Stefan Schneider teilt Frahms Liebe zur analogen Anmut historischer Synthesizer. Dann sind Szun Waves an der Reihe – sie eröffneten Nils Frahms Konzerte in London und Luke Abbott produzierte diverse Reworks seiner Werke.
Für Sven Kacirek ist das Schlagzeug so viel mehr als ein Rhythmusinstrument. Der Hamburger Musiker sucht akribisch nach immer neuen Klängen und entwirft daraus verwunschene Szenerien. Sein Duopartner Stefan Schneider füllt die Freiflächen sparsam mit den Atmosphären seiner analogen Synthesizer. So entstehen dunkeltönige Traumwelten, die abstrakt sind, aber doch immer Orientierung bieten und Sog entfalten.
Auch wenn die Musik des britischen Trios Szun Waves dagegen mehr Energie freisetzt, kreiert auch sie psychedelische Traumsequenzen. Saxofonist Jack Wyllie (Portico Quartet), Drummer Laurence Pike (PVT) und Electronic-Produzent Luke Abbott umkreisen sich in entfesselten Band-Improvisationen. Das Fundament, das ihre Musik organisiert und nachvollziehbar macht, bleibt dabei aber immer spürbar.
