Sarah Davachi
Als Museumsführerin im National Music Centre, einer Instrumentenausstellung in ihrer Heimat Calgary, entdeckte Sarah Davachi ihre Faszination für Klangkörper. Wie beeinflusst Form den Klangcharakter? Wie schwingt ein Korpus? Welche physikalischen Eigenarten bringt die Klangerzeugung mit sich? Als elektroakustische Komponistin knüpft Sarah Davachi an diese Erfahrungen an und widmet sich einem breiten Instrumentarium: Streicher, Holzbläser, Orgeln, die menschliche Stimme, Ikonen der elektronischen Klangerzeugung wie der EMS oder der Sequential Circuits Pro One.
Oft wirken Davachis Kompositionen wie eine Hommage an das Instrument selbst, das sich bei ihr von einer völlig unbekannten Seite zeigt. Sie nutzt ultra langsame Strukturen und schlichte harmonische Entwicklungen um auf diese Weise die Sinne zu schärfen für die subtilsten Veränderungen im Obertonspektrum. Ihre Musik lässt die Zuhörer Raum und Zeit vergessen, sie berauscht und verführt.
Heute lebt Sarah Davachi in Los Angeles und promoviert als Musikwissenschaftlerin zur Ästhetik und Phänomenologie von Musikinstrumenten. Als Interpretin ihrer eigenen Werke arbeitet sie mit KünstlerInnen wie Ian William Craig, Aki Onda, Donald Buchla, dem London Contemporary Orchestra oder dem BBC Scottish Symphony Orchestra.
Spielstätteninformationen: Bunker Feldstraße / resonanzraum St. Pauli