RALF ZIERVOGEL (*1975) arbeitet in den unterschiedlichsten Gattungen: Malerei, Skulptur, Video und Installation. Bekannt geworden ist er jedoch vor allem als Zeichner. In eben diesem Medium hat Ziervogel riesige Formate mit aufsehenerregenden Motiven geschaffen – feingliedrige, komplexe Tintezeichnungen, die vorwiegend menschliche Körper zeigen und in monochromen, ornamentalen Geflechten akribisch über mehrere Papierbahnen hinweg wachsen.
Die in klassischer Technik erstellten Zeichnungen haben splatter- bis comichafte Inhalte: vorzugsweise männliche menschliche Körper befinden sich in extremen physischen Situationen, aus denen sie sich nicht lösen können. Sie sind gefesselt, ineinander verschränkt und verknotet. In Ziervogels Werken werden Körper zu geteilten Wesen, die einerseits alle erdenklichen Metamorphosen menschlichen Seins spiegeln und andererseits, in einem hermetischen System agierend, an dessen Grenzen stoßen. Die Ausstellung in der Sammlung Falckenberg/Deichtorhallen Hamburg zeigt großformatige Arbeiten bis hin zu kleineren Zeichnungen. Darüber hinaus sind Videoarbeiten und Installationen zu sehen.
Ziervogels Arbeiten waren unter anderem bei der Kunstbiennale und Architekturbiennale in Venedig, in der Kunsthalle Wien, dem Museum of Modern Art New York City und Fort Worth, Texas, der Kunsthalle Düsseldorf, der Deste Foundation Athen, dem maison rouge Paris und in der Pinakothek der Moderne München zu sehen. 2014 erhielt der Berliner Künstler den Horst-Janssen-Grafikpreis.