Räuberhände
Wie weit verändert sich unsere Identität, wenn wir neue Erkenntnisse über unsere Abstammung gewinnen? Ist eine vorgestellte Identität weniger authentisch, als eine echte?
In ihrer Schrebergartenlaube Stambul lernen Samuel und Janik fürs Abitur und träumen von der Zukunft. Während Janik versucht, sich von seinen wohlsituierten Lehrer-Eltern zu distanzieren, bemüht sich sein bester Freund Samuel, Sohn einer Alkoholikerin, um geordneten Alltag und Normalität. Als ihre Freundschaft durch einen einzigen Abend zu zerbrechen droht, reisen sie kurzerhand nach Istanbul, um ihre Beziehung zu retten und Samuels unbekannten Vater zu finden, der vielleicht Türke ist - ein hoffnungsloses Unterfangen. Für Samuel bekommt die Sehnsucht nach Identität und Zugehörigkeit mit Istanbul ein konkretes Gesicht, für Janik aber wird das Halbtürkischsein seines Freundes zur Barriere und der Trip durch Istanbul nimmt für ihn mehr und mehr albtraumhafte Züge an.
Der vielfach ausgezeichnete Hamburger Autor Finn-Ole Heinrich erzählt in seinem Debütroman Räuberhände kraftvoll und zugleich poetisch von den großen Themen wie Heimat, Sehnsucht, Identität und Freundschaft.