Quatuor Modigliani / Schubert III
»Keine Brücke führt zu ihm von den früheren Quartetten«, schrieb Albert Einstein in seiner Schubert-Biografie über den Quartettsatz c-Moll D 703. Mit seinem düsteren und spukhaften Gestus steht dieser erste Satz eines unvollendeten Streichquartetts in der Tat einzig da in Schuberts Quartettschaffen. Hörbar beschreitet der Komponist hier neue musikalische Wege, die schließlich zu seinen hochberühmten späten Streichquartetten führten. In seinem dritten Konzert der Saison 2022/23 in der Elbphilharmonie kombiniert das Quatuor Modigliani dieses außergewöhnliche Werk mit Schuberts Zweitem und seinem letzten Streichquartett.
Bereits im D-Dur-Quartett D 94 zeigte sich der damals gerade 15-Jährige experimentierfreudig und selbstbewusst. Das 1826 entstandene G-Dur-Quartett schließlich weist mit seiner kühnen Harmonik und außergewöhnlichen Klangkonzeption schon voraus ins späte 19. und ins 20. Jahrhundert. Es gilt heute neben Beethovens späten Streichquartetten als einer der Gipfelpunkte der Gattung.
Spielstätteninformationen: Elbphilharmonie Hamburg / Kleiner Saal