Nach seinem erdrutschartigen Sieg beim ARD-Musikwettbewerb vor nunmehr zehn Jahren hat sich das Quatuor Arod inzwischen in die Spitzengruppe der international gefragten Streichquartette gespielt. In Paris gegründet und beheimatet, präsentiert das Ensemble bei seinem Konzert in der Elbphilharmonie ein rein französisches Programm und bekommt in der zweiten Konzerthälfte Unterstützung von einem der derzeit besten Pianisten weltweit: dem Franzosen Alexandre Tharaud.
Zusammen entführen sie ihr Publikum mit dem fantasievollen Klavierquintett von Gabriel Fauré für einen kurzen Moment in eine Welt fernab der irdischen Realitäten. Denn für Fauré hatte die Musik vor allem eine Aufgabe: die Menschen so weit wie möglich von ihrem Alltag fortzuführen. So schweben die verspielten Ton-Girlanden im Klavier und die zarten Streicher-Klänge förmlich über dem Boden und laden regelrecht zum Träumen ein.
Ganz anders hingegen die weltgewandten Streichquartette der ersten Konzerthälfte: Claude Debussys einziges Streichquartett entstand unter dem Eindruck der Pariser Weltausstellung 1889, die neben der spektakulären Eröffnung des Eiffelturms und einem riesigen Eichen-Fass voller Champagner auch zahlreiche kulturelle Attraktionen bereithielt. Darunter befand sich ein javanisches Gamelan-Orchester, dessen spezieller Klang deutliche Spuren in Debussys Streichquartett hinterlassen hat.
Einer, der in seiner Musik ebenfalls westliche und östliche Elemente miteinander verbindet, ist der französische Komponist Benjamin Attahir. In seinem Werk »Al Asr« für Streichquartett, das 2017 vom Quatuor Arod in Paris aus der Taufe gehoben wurde, hat er die Atmosphäre eines muslimischen Nachmittag-Gebets eingefangen.
BESETZUNG
Quatuor Arod Streichquartett
Jordan Victoria Violine
Alexandre Vu Violine
Tanguy Parisot Viola
Jérémy Garbarg Violoncello
Alexandre Tharaud Klavier
PROGRAMM
Claude Debussy
Streichquartett g-Moll op. 10
Benjamin Attahir
Al Asr
- Pause -
Gabriel Fauré
Klavierquintett Nr. 1 d-Moll op. 89