Publikumsbeschimpfung
Distanz, Nähe, Intimität: Die Bühne und das Publikum.
Was sollen, wollen und dürfen Theaterleute? Und was erwarten die Zuschauer? Angelehnt an Peter Handkes „Publikumsbeschimpfung“ setzt sich das Klabauter Theater mit den Rahmenbedingungen der Bühnenkunst auseinander. Regisseur Henri Hüster und Choreographin Vasna Aguilar erarbeiten im Herbst gemeinsam mit dem Ensemble die „Publikumsbeschimpfung“ von Peter Handke als Tanztheaterstück.
Zurzeit geht es um die Frage, wer denn wann und wo wieder Kunst macht. Sind es die, die allein sind, schreiben und zeichnen? Oder die, die zusammen sind und sprechen, sich bewegen, einander berühren? Wie schnell vergisst eine Gesellschaft?
Die amerikanische Regisseurin Susan Sontag war der Meinung, dass ein Künstler, „der es ernst meint, in ständiger Versuchung steht, den Dialog mit dem Publikum abzubrechen.“ In Zeiten geschlossener Theater versuchen Künstler*innen nun aber beinahe zwanghaft, diesen Dialog aufrecht zu halten, um nicht in Vergessenheit zu geraten. Ein echter Dialog geht anders, doch wie eigentlich?
Peter Handkes „Publikumsbeschimpfung“ wird zum Anlass genommen, einen Raum der Intimität zwischen Publikum und Darsteller*innen zu schaffen. Beschimpfungen können schließlich auch Liebeserklärungen sein. Das Ensemble aus Schauspieler*innen mit und ohne Behinderung setzt das Sprechtheater von Peter Handke um: Losgelöste Stimmen erklingen vom Band, Körper bewegen sich im Raum. Es bleibt noch die Frage: Was erwartet das Publikum vom Stück? Von den Darsteller*innen? Wir sind gespannt!
Vasna Aguilar und Henri Hüster arbeiten seit mehreren Jahren kontinuierlich als Regisseur und Choreographin zusammen, sowohl in der freien Szene als auch am Stadttheater, an der Beziehung zwischen Sprache und Körper. Mit dem Ensemble des Klabauter Theaters arbeiteten sie bereits 2017 im Rahmen eines Workshops zusammen. Jetzt entsteht die erste Inszenierung mit dem Ensemble