Piano Recital: Ginastera und Gianneo
Prof. Bruno Amalfitano (Piano) aus Buenos Aires hat am Luis Gianneo-Konservatorium in Mar del Plata graduiert und spielt als Solist wie auch in Kammermusik-Ensembles in Südamerika und Europa. 2011 gewann er den nationalen Klavierwettbewerb „Alberto Ginastera“ in Buenos Aires. Nach mehreren Jahren als Gründer und Direktor des Internationalen Klavierfestivals Mar del Plata widmet sich Prof. Amalfitano nun intensiv seinem Forschungsprojekt zur Klaviermusik von Luis Gianneo in dessen 50. Todesjahr.
Der argentinische Komponist Luis Gianneo repräsentiert die Essenz der argentinischen Musikideologie des 20. Jahrhunderts. Er wurde in Harmonielehre und Komposition im europäischen Kanon des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts ausgebildet, und so ist der Ausgangspunkt seines Stils die Romantik. Diesen hat er im Laufe seines Lebens erweitert hin zu Nationalismus und Neoklassizismus. Mit den heute präsentierten Klaviersonaten Nr. 2 und 3 konsolidiert Gianneo den neoklassischen Stil mit Referenzen an die argentinische Volksmusik und erneuert dabei die hegemonische musikalische Form der Sonate.
Alberto Ginastera ist zweifellos einer der repräsentativsten klassischen argentinischen Komponisten. Seine Arbeit kann in drei Perioden unterteilt werden, die er „objektiven Nationalismus, subjektiven Nationalismus und Neo-Expressionismus“ nannte. Prof. Amalfitano spielt für uns die „Drei Stücke Op. 6“ sowie die „Suite Kreolischer Tänze Op. 15“, die – eingebettet in nationalistische Ästhetik – ebenfalls von argentinischer Volksmusik inspiriert sind, dabei aber avantgardistische technische Elemente nutzen; vergleichbar mit Stravinsky und (in geringerem Maße) Bartók und de Falla.
Eine Hommage an die großen klassischen Komponisten dieses großen Landes.
Einlass: 16:00 Uhr