Was passiert mit den Gebäuden, die es nicht mehr gibt? Wie konstituiert sich das Gedächtnis einer Stadt? Lässt sich ein Ort durch Bewegung nachzeichnen? Wie schreibt sich Architektur in den Körper ein?
Die Performance Building/s Stories des Künstlerinnenduos Douin&Schultz wird vom 7. bis 9. Oktober im Künstlerhaus Faktor Hamburg im Schanzenviertel uraufgeführt. In vier Aufführungen widmen sich die Künstler:innen mittels Tanz, Text und Videoinstallation der verschwindenden Architektur im Hamburger Stadtraum. Anhand einer künstlerischen Rekonstruktion wird die einstige Atmosphäre ausgesuchter Bauwerke (Schilleroper, Postpyramide, Schule Neuhof, Cremonbrücke, Gründerzeithaus in der Zeughausstraße, Sternbrücke) für ein heutiges Publikum erlebbar gemacht und den Gebäuden dadurch eine neue Präsenz verliehen.
Die Künstlerinnen nutzen als Grundlage für die Performance ihr Laborformat „Fluides Archiv zum Aufspüren verschwindender Architektur im Hamburger Stadtraum“. In Videointerviews befragten sie zahlreiche Hamburger:innen zu ihrem Verhältnis zur Stadt und zu den sechs ausgewählten Bauwerken, zu denen die jeweiligen Befragten persönliche Bezüge hatten. Deren Erfahrungen, Erlebnisse, Wünsche, Träume und Utopien finden sich künstlerisch interpretiert wieder sowohl im Tanz als auch im Text. Als Videoprojektion werden die Interviews zudem Teil der Aufführungen sein und die Protagonisten selber zu Wort kommen.
Building/s Stories versucht damit Bauwerken, die - teils von der Öffentlichkeit unbemerkt - verschwinden, eine neue Sichtbarkeit zu verleihen und auf deren gesellschaftliche Bedeutung hinzuweisen.
Das Künstlerinnenduo Douin&Schultz erforscht in ihren Performances den Bezug zwischen Mensch, Architektur und Stadtraum. Auszüge aus den Interviews wurden im Herbst 2021 als Videoarbeit in der Millerntorwache in Zusammenarbeit mit der Alfred Toepfer Stiftung gezeigt. Im Rahmen des Kultursommers 2021 veranstalteten sie den Performance-Parcours „Capsule City“ mit Künstler:innen in Planten & Blomen. www.douin-schultz.com.
Konzept, Künstlerische Leitung: Douin&Schultz
Choreographie: Gaëtane Douin, Guy Marsan
Text: Marie-Alice Schultz
Performer:innen: Gaëtane Douin, Guy Marsan und Marie-Alice Schultz
Videokünstlerin: Claire Walka
Sound: Felix Mayer
Bühne: Kathrine Altaparmakov
Kostüm: Anne Spitzer
Licht: Felix Striegler
Technik: Denis Losert
Produktionsleitung: Grigorii Popov
Kommunikation: Andrea Möller/Büro Möller