Oslo Philharmonic / Vasily Petrenko
Norwegen und Russland – diese beiden Länder, die ganz oben im Norden aneinandergrenzen – stehen im Mittelpunkt des Konzerts der Osloer Philharmoniker und ihres Chefdirigent Vasily Petrenko, das zugleich ihr Debüt in der Elbphilharmonie ist. Gemeinsam mit dem Norweger Leif Ove Andsnes, »einem Pianisten von meisterhafter Eleganz, Kraft und Einsicht« (New York Times), führen sie das Klavierkonzert von Edvard Grieg auf sowie Sinfonisches von Arne Nordheim und Sergej Rachmaninow.
»Fahren Sie fort, ich sage Ihnen, Sie haben das Zeug dazu!«, soll Franz Liszt geraten haben, nachdem er Griegs Klavierkonzert am Klavier studierte. Und tatsächlich ist das Konzert bis heute ein Publikumsrenner. 25 Jahre alt war Grieg – der Meister der kleinen Form–, als er sein erstes Instrumentalkonzert komponierte, angelehnt an Schumanns Klavierkonzert in derselben Tonart und in enger Zusammenarbeit mit dem Pianisten Edmund Neupert, der ihm von der Uraufführung berichtete: »Am Sonnabend erklang Ihr göttliches Konzert (...). Ich feierte dabei einen wahrhaftig großartigen Triumph. Schon nach der Kadenz im ersten Teil brach im Publikum ein wahrer Sturm aus.«
Ähnliche Meilensteine in der Karriere waren die beiden anderen Werke des Abends. Uraufgeführt beim Bergen Festival 1960 konnte der Norweger Arne Nordheim mit seinem Stück »Canzona per orchestra« seinen internationalen Durchbruch feiern. Und der russische Komponist Sergej Rachmaninow schuf 1908 nach der vernichtenden Kritik an seiner Ersten Sinfonie zehn Jahre zuvor, die ihn in eine tiefe Schaffenskrise fallen ließ, eine seiner berühmtesten und meist aufgeführten Werke: Seine Sinfonie Nr. 2 in e-Moll.
Spielstätteninformationen: Elbphilharmonie Hamburg / Großer Saal