Orchestre Philharmonique de Radio France / Mikko Franck
»Kaum jemand kennt Mieczysaw Weinberg«, schrieb einmal die Wochenzeitung Die Zeit. Dabei ist er »einer der wichtigsten russischen Komponisten«. Das kompositorische Schaffen von Mieczysaw Weinberg, der in zwei Diktaturen lebte und arbeitete und lange Zeit im Schatten von Dmitri Schostakowitsch stand, wartet immer noch auf seine Entdeckung. Das 1948 entstandene Cellokonzert ist eine solche Entdeckung: Sinnlich, voller sanfter Klänge und raffinierter Rhythmen schafft es eine außergewöhnlich dichte Atmosphäre – vor allem wenn sich eine so sensible und zugleich virtuose Cellistin wie Sol Gabetta für den Solopart verantwortlich zeichnet. Diesem hochemotionalen Solowerk stellt das exzellente Orchestre Philharmonique de Radio France Dukas‘ geniale Vertonung der Goethe-Ballade vom ungeschickten Zauberlehrling gegenüber, während Ravels »La Valse« in einem einzigen ekstatischen Rausch vom gesamten Orchester Besitz ergreift: Als Apotheose des Wiener Walzers gedacht und ursprünglich für das Ballett geschrieben, sorgt »La Valse« auch als reines Orchesterwerk für Furore.