Das Überseequartier bringt kubanischen Lebensstil nach Hamburg: Vom 7. September bis 20. November ist die Ausstellung "Viva Cuba Libre" auf dem Überseeboulevard zwischen Speicherstadt und Elbe zu sehen.
Fotograf Prof. Dr. Winfried Alberti räumt mit der weit verbreiteten Vorstellung auf, dass sich das Leben auf Kuba einzig um Rum, Zigarren, Salsa-Klänge dreht. Er hat die Geschichte und Menschen hinter der boomenden Touristikmaschinerie des exotischen Inselstaats porträtiert. 50 großformatige Abbildungen sind zu sehen, die marode Kolonialbauten, alte amerikanische Straßenkreuzer und ikonenhafte Monumental-Malereien der kubanischen Revolutionshelden Che Guevara, Antonio Mella und Camilo Cienfuegos zeigen.
„Es ist uns ein großes Anliegen, mit den Ausstellungsreihen nicht nur die Kunst in den öffentlichen Raum und in unseren Alltag zu integrieren, sondern auch unsere Besucher für wichtige Themen unserer Weltgeschichte zu sensibilisieren“, erklärt Dr. Claudia Weise, Quartiersmanagerin Überseequartier-Nord. „Die bewusst kritische Betrachtung Kubas durch die Linse des Visionärs Winfried Alberti ermöglicht einen interessanten Blick hinter die Fassaden. Vieles erschließt sich erst nach genauem Hinschauen wie bei unserer letzten Ausstellung von Art Wolfe.“ Bis Ende August offenbarten die überdimensionalen Suchbilder des Natur- und Tierfotografen Art Wolfe Geheimisse der Natur. „Bei meinen Reisen geht es mir vordergründig darum, die Geschichten hinter den Bildern zu erzählen, die oftmals auch von politischen Zusammenhängen geprägt sind. Ich habe den Anspruch an mich selbst, dass meine Fotografien authentisch und ursprünglich sind“, erzählt der Künstler Winfried Alberti. Der pensionierte Arzt macht sich mit kreativer Neugier ein ganz eigenes Bild von fremden Städten, deren Historie, Architektur, Kunst und Lebensart. Inzwischen birgt sein Archiv tausende Bilder von Reisen u. a. nach Paris, Istanbul und China. „Die Fotos, die ich auf dem Überseeboulevard präsentiere, sind während zwei Inselaufenthalten im Frühjahr 2016 und 2017 entstanden. Sie zeigen die ehemalige Kolonie im Wandel der Zeit und offenbaren den morbiden Charme sowie die herzliche Gastfreundschaft der Kubaner.“ Durch die wahrheitsgetreue Darstellung zahlreicher Relikte soll das Reisefieber der Ausstellungsbesucher geweckt werden, ohne dabei die Hintergründe und gesellschaftlichen Begebenheiten außen vor zu lassen.
Prof. Dr. Winfried Alberti lebt als pensionierter Arzt und aktiver Fotograf in Berlin. Während er von 1996 bis 2007 als Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie im UKE tätig war, ließ er die Abteilung mit Fotografien aus seiner Venedig-Kollektion ausstaffieren. Angesichts der positiven Resonanz begeisterter Patienten und Besucher richtete er bereits 1998 unter dem Titel „Carneval in Venedig“ seine erste Ausstellung in der Hamburger Springergasse aus. Diverse eigene Expositionen in mehreren Städten und veröffentlichte Publikationen – darunter vier im Christians Verlag Hamburg erschienenen Kalender – folgten.