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On Platform

Kategorie: Ausstellung / Museen

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Die Ausstellung zeigt Werke von 6 der bedeutendsten Graffitikünstler Europas.


Jepsy ist aus der Geschichte der deutschen Stylewriting Train-Szene nicht mehr wegzudenken, da er Mitte der 1990er Jahre einige Meilensteine mit seinen ikonenhaften Zügen setzte. Er war im gesamten Main-Neckar-Gebiet, sowie im Hamburger Raum aktiv. Neben Nahverkehrszügen verewigte er sich u. a. auch auf zahlreichen Hamburger U-Bahnen.
Auch wenn es schon lange kein neues Jepsy Bild mehr auf Stahl gab, gilt immer noch seine damals hoch gelegte Messlatte. Gut aufgebaute, sauber gemalte, farblich durchdachte und manchmal dazu mit einem Character erweiterte Pieces können bis heute nur wenige Writer auf seinem Niveau nachweisen.


Kaos hat mit dem Stylewriting 1984 in einer Kleinstadt nahe Stockholm angefangen. Seinen ersten Zug malte er 1987 und er will damit so lange weitermachen, bis er nicht
mehr über den Zaun hüpfen kann. Im Laufe der Jahre hat Kaos unter vielen unterschiedlichen Synonymen gearbeitet, blieb aber nur einer Crew, die er 1988 mit Freunden gründete, treu: „Vandals in Motion“. 1992 verschmolz diese mit den „Monsters of Art“ aus Dänemark zu den „Vimoas“, einer der berühmtesten europäischen Crews.
Er beschreibt seinen Style als „easy fun comic style“, damit der Schriftzug gut vom Bahnsteig aus gelesen werden kann. Kaos, der Trainbomber zu werden, bezeichnet er als die beste Entscheidung seines Lebens, auch wenn die Balance zwischen seinem Familien- dasein und dem illegalen Leben als Writer manchmal schwer zu halten ist.


Als Kind fuhr Kent häufig mit „Silberlingen“ von Fulda nach Frankfurt am Main. Noch konnte er nicht im geringsten erahnen, wie dieser Zugtyp zukünftig sein Leben bereichern würde. Ende der 1980er Jahre begann er dann mit dem Stylewriting und das Nahverkehrssystem Frankfurts wurde sein Jagdgebiet, die dort verkehrenden Züge seine Beute.
Mag er heutzutage nicht mehr der aktivste Künstler sein, so stechen seine dynamischen Styles mit den erkennbar sorgfältig ausgewählten Farben noch deutlich aus der enormen Masse aller Pieces heraus und viele seiner alten Werke sind als Klassiker in die Geschichte des Writing eingegangen.


Das primäre Zielgebiet von Shark (Sak) ist das Ruhrgebiet. Seit Mitte der 1980er Jahre treibt er dort sein Unwesen und er war einer der führenden Writer als die Züge des
Dortmunder Nahverkehrssystems Anfang der 1990er Jahre komplett bemalt waren.
In den letzten Jahren widmet er sich wieder verstärkt der Umgestaltung von Zügen und dabei haben sich große, aufwändig gestaltete Pieces zu seinem Markenzeichen entwickelt.
Letzteres gilt auch für die nicht unbedeutende Anzahl technisch und gestalterisch hochwertig ausgeführter Wholecars, die immer wieder die Gleise beglücken.


2001 malte Tripl sein erstes Piece, ein Jahr später folgte sein erster Zug. Das Interessanteste an der Lackierung von schienengebundenem Rollmaterial ist für ihn, wie es
Urinstinkte weckt: Man wird zum Jäger und wird gleichzeitig gejagt. In Kombination mit Kreativität und all den damit verbundenen Gefühlen ist es für Tripl eine Mördermischung für ein Hobby.
Seine Malerei zeichnet sich insbesondere durch Inspiration aus.
Er hat einen spielerisch-abenteuerlich-innovativen Ansatz hinsichtlich seiner künstlerischen Arbeit. Die daraus entstehenden Werke befinden sich häufig in einem optisch-illusionistisch- cinematisch-technischen Bereich, weniger im comichaften und nur selten gibt es ein für das Stylewriting typisches Piece ohne
ein besonderes Stilmittel. Tripl scheint keine Idee zu abwegig, um nicht ins Writing transferiert und ausprobiert zu werden.


Sein erstes Bild malte Vino 1990. Bereits ein Jahr später machte er seinen ersten Zug und es wurde seine Leiden- schaft. Es war sein Weg, der Realität zu entfliehen und
mehr von der Welt zu lernen. Er bereiste den ganzen Planeten, um andere Orte zu sehen, gleichgesinnte Menschen zu treffen, verschiedene Nahverkehrssysteme zu erobern und neue Zugmodelle zu bemalen.
Sehr früh in seiner Karriere entschied Vino keiner Regel zu folgen. Er wollte damit den klassischen Styles entgehen. Er begann zu experimentieren, um anders zu sein und aus der Masse rauszustechen. Der beste Beweis, dass ihm das gelungen ist, ist sein Bekanntheitsgrad in Europa.


Trainbombing ist für die meisten Praktizierenden des Stylewriting eines der Kernelemente dieser Kunstrichtung. Es ist eine Tradition, die durch das Bemalen der New Yorker U-Bahnen in den 1970er und -80er Jahren begründet wurde und die Geschichte des Stylewriting wäre wohl deutlich anders verlaufen, wären nicht junge Menschen auf die Idee gekommen ihre Namen auf Waggons zu schreiben. Dieser Akt hat nichts von seiner Faszination verloren, denn bis heute stellt sich der Mehrheit der Writer das Bild auf einem Wagen des Personenverkehrs mit der dazugehörigen Fotodokumentation als das ultimative Glück dar.
Die Ausstellung „On Platform“ huldigt dem Thema Trainbombing und den Praktizierenden. Die Teilnehmer sind drei hochkarätige internationale und drei namhafte nationale Künstler: Kaos, Tripl, Vino, Jepsy, Kent und Shark.
Sie alle haben gemein, dass sie seit mehr als drei Jahrzehnten Züge mit ihren Werken bedacht haben und sie sind auch heute noch mehr oder weniger aktiv. Für „On Platform“ gestalteten die Künstler jeweils einen „Silberling“, also den Zugtyp, der in Westdeutschland zu Beginn der europäischen Writing - Bewegung im deutschen Nahverkehr omnipräsent war. Dieser wurde sehr häufig bemalt und hat daher einen Kultstatus unter den Zugmodellen eingenommen.

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Veranstaltungsort

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qvartr Gallery
Boschstraße 1
22761 Hamburg - Bahrenfeld
Deutschland
Termine: qvartr Gallery, Hamburg

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