Über die Grenzen von Malerei, Zeichnung und Skulptur hinweg entfaltete Norbert Prangenberg (1949–2012) ein eng vernetztes und weit verzweigtes Werk. Es vereint archaische Zeichenhaftigkeit und barocke Farbenpracht, geometrische Klarheit und organisches Wuchern, sinnenfrohe Üppigkeit und empfindsame Spiritualität.
Als Teilnehmer der documenta 7 wurde Norbert Prangenberg 1982 international bekannt, 1993 übernahm der ausgebildete Goldschmied eine Professur für Keramik und Glasmalerei an der Münchener Kunstakademie. Die nicht selten lebensgroßen Hohlkörper, die Prangenberg seither aus glasiertem Ton gestaltete und Figuren nannte, sind imposante Charaktere von eigenwilliger Schönheit. Sie stehen im Zentrum einer Hommage, die Prangenbergs Suche nach Objekten mit Ausstrahlung folgt und sich dabei ein Leitmotiv seines Schaffens zum Titel nimmt: »Formfreude«. Die in enger Zusammenarbeit mit dem Nachlass Norbert Prangenberg realisierte Ausstellung gibt mit 70 teils großformatigen Keramiken, Gemälden und Zeichnungen reichen Einblick in Prangenbergs über drei Jahrzehnte gewachsenen Werkkosmos.