Am Ende dieser Reise beginnt die industrielle Verarbeitung von Kautschuk, aufgezeigt an der Geschichte der New York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie (NYH) und untergebracht in drei übereinanderliegenden Räumen an der Kopfseite der Fabrik. Vom Kautschuk zum Gummi nennt sich die erste Ausstellungseinheit, die in der nicht mehr benutzten Kabine des Lastenaufzuges das „Geheimnis der Mischung“ für Naturkautschukkämme lüftet: Neben Schwefel (zum Härten) wird dem Rohstoff lediglich noch Leinöl für die Erleichterung des Mischens zugeführt. An den Beitrag von Forschern und Erfindern an der Entdeckung und Verwertung dieses Rohstoffs erinnern eine Hartgummi-Büste von Alexander von Humboldt, die auf der Wiener Weltausstellung 1873 gezeigt und von der NYH aufbewahrt wurde, sowie eine Wandplakette aus Hartgummi mit dem Portrait von Charles Goodyear, dem Entdecker der Vulkanisation.
Ein Walzenmodell verweist darauf, dass neben der chemischen auch die mechanische Bearbeitung wichtig war. Frühe Anwendungsbereiche dokumentieren Gebissprothesen; an Pfeifenköpfen und Spazierstöcken aus Hartgummi wird gezeigt, dass dieser Ersatzstoff für natürliche Materialien wie Holz, Elfenbein oder Meerschaum durch Pressformen zugleich die Massenfertigung ermöglicht hat. Einen genaueren Einblick in die bei der Produktion von so simplen Artikeln wie Kämme nötigen Arbeitsschritte bietet ein durchgehendes Vitrinenband. Von den insgesamt 40 Arbeitsschritten wird ein halbes Dutzend vorgestellt.