NDR Elbphilharmonie Orchester / Paavo Järvi
Die intensiven Aufführungen von Schostakowitschs »Leningrader«-Sinfonie mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester unter Paavo Järvi gehörten zu den Höhepunkten der vergangenen Saison. Auf das Comeback des estnischen Pultstars muss das Hamburger Publikum zum Glück nicht lange warten. Diesmal liegen die Noten einer nicht minder monumentalen Sinfonie auf den Pulten: Bruckners selten gespielte Zweite, über die ein Kritiker nach der Uraufführung 1873 schrieb: »Es ist kein gewöhnlicher Sterblicher, der aus dieser Musik spricht. Es sind Blitze von Gedanken darin, Phrasen und Wendungen von unleugbarer Originalität. Ein eigenes, melodisches Leben.«
»Melodisches Leben« verbindet man mit dem Zwölftöner Alban Berg dagegen weniger. In dieser Hinsicht dürfte der Auftakt des Konzerts für viele eine Überraschung sein: Denn Bergs »Sieben frühe Lieder« sind Romantik pur, dargeboten von Hanna-Elisabeth Müller, die schon im Eröffnungskonzert der Elbphilharmonie auf der Bühne des Großen Saals zu erleben war.