Der slowakische Dirigent Juraj Valuha und die russische, in Hamburg lebende Pianistin Anna Vinnitskaya sind dem NDR Elbphilharmonie Orchester seit einigen Jahren eng verbunden. Nun tun sie sich zusammen, um »ihre Sergejs« auf die Bühne zu bringen.
Der erste Sergej (Rachmaninow) wäre 2023 150 Jahre alt geworden und ist für alle Pianist:innen ein Fest. Selbst gefeierter Tastenlöwe, schrieb er seiner Zunft gleich vier herausragend schöne und herausragend schwer zu spielende Klavierkonzerte in die Finger. Während Nummern 2 und 3 sozusagen in die Klassik-Charts aufgestiegen sind, haben es die Nummern 1 und 4 etwas schwerer auf den Konzertbühnen dieser Welt – warum auch immer. Ihren Rachmaninow-Geburtstags-Marathon beim NDR Elbphilharmonie Orchester startet Vinnitskaya nun bewusst mit dem selten gespielten Konzert g-Moll Nr. 4, in dem der in die USA emigrierte Komponist zwischen Spätromantik und Jazz vermittelt. In weiteren Konzerten mit Vinnitskaya folgen daraufhin die Konzerte Nr. 3 und 1.
Der zweite Sergej (Prokofjew) schuf mit seiner monumentalen Fünften Sinfonie wiederum ein Fest für jedes Orchester. Gewidmet ist sie dem »Triumph des menschlichen Geistes« – was wohlwollend ausgelegt durchaus als Utopie der Humanität und Völkerverständigung in den finsteren Wirren des Zweiten Weltkrieges verstanden werden darf. Schicksalsträchtig jedenfalls war schon die Uraufführung des Werks am 13. Januar 1945 kurz nach dem Sieg der Roten Armee an der Weichsel. »Wie viel Bedeutsames und Symbolhaftes kam da zu Wort«, erinnert sich Swjatoslaw Richter.
BESETZUNG
NDR Elbphilharmonie Orchester Orchester
Anna Vinnitskaya Klavier
Juraj Valuha Dirigent
PROGRAMM
Sergej Rachmaninow
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 g-Moll op. 40
Sergej Prokofjew
Sinfonie Nr. 5 B-Dur op. 100