NDR Elbphilharmonie Orchester / Andris Poga
»Ich bin wie ein Blinder im Labyrinth, der sich herumtastet und immer neue Eingänge findet.« So beschrieb György Ligeti den Weg zu seinem dreifach überarbeiteten Violinkonzert, in dem er mit mittelalterlichen und folkloristischen Anklängen sowie mit Mikrotönen experimentierte. Für den hochvirtuosen Solopart holt sich der lettische Dirigent Andris Poga dafür den weltberühmten Hamburger Christian Tetzlaff an die Seite.
Auch Jean Sibelius entdeckte in seiner letzten Sinfonie Neuland: In einem einzigen Satz lösen sich die gewohnten harmonischen und formalen Strukturen der Gattung auf.
»Musik ist im Baltikum kein intellektuelles Spiel, sondern eine große geistige Konzentration«, sagt Pteris Vasks, dessen »Musica appassionata« an diesem Abend zu hören ist. Sibelius und Ligeti hätten ihm sicher zugestimmt.