MUSIK & DICHTUNG
Hansjörg Albrecht Orgel
Tilo Werner Rezitation
Zum 300. Geburtstag von Friedrich Gottlieb Klopstock
Programm
Friedrich Gottlieb Klopstock
Lesungen
Carl Philipp Emanuel Bach
Concerto C-Dur Wq. 112
Johann Christian Bach
Trio C-Dur
Wilhelm Friedemann Bach
Fantasie d-Moll Falck 19
Johann Christoph Friedrich Bach
Sonate Nr.4 B-Dur BR A 19
Carl Philipp Emanuel Bach
Solfeggio c-Moll Wq. 117/2
Fantasie und Fuge c-Moll Wq. 119/7
Beschreibung
Eintritt frei, Spende erbeten.
Friedrich Gottlieb Klopstock war ein bedeutender deutscher Dichter der Aufklärung und gilt als einer der wichtigsten Vertreter der deutschen Literaturgeschichte. Geboren 1724 in Quedlinburg und mit Lebensstationen in Braunschweig, Halberstadt, Kopenhagen, Karlsruhe und Hamburg, prägte er mit seinem Werk die Epoche des Sturm und Drang ganz maßgeblich. Sein bekanntestes Werk ist das epische Gedicht Der Messias, welches ihn berühmt machte. Klopstock war ein Meister der lyrischen Form und schuf eine Vielzahl von Gedichten, Oden und Hymnen, die von einer tiefen Religiosität und seinem Streben nach Schönheit und Harmonie geprägt waren. Seine Sprache war geprägt von einer erhabenen, pathetischen Ausdruckskraft, die seine Werke zu einem Erlebnis für Leser und Zuhörer machte. Als Vertreter des Empfindsamkeits-Stils setzte sich Klopstock für eine emotionale und subjektive Dichtung ein, die den individuellen Gefühlen und Empfindungen Ausdruck verlieh. Sein Einfluss auf die deutsche Literatur war enorm und prägte nachfolgende Generationen von Dichtern und Schriftstellern. Klopstock verstarb 1803 in Hamburg, doch sein Werk lebt bis heute fort und wird als wichtiger Bestandteil der deutschen Literaturgeschichte geschätzt. Seine Werke sind Zeugnisse einer tiefen geistigen Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen und haben bis heute nichts von ihrer Faszination verloren.
Nienstedten, welches nicht weit von Altona – und damit dem Grab von Klopstock auf dem Friedhof der der dortigen Christianskirche – entfernt ist, kann auch als Bach-Ort bezeichnet werden, denn Johann Christoph Friedrich Bach, einer der drei Brüder Carl Phillipps, der Zeit seines Lebens in Bückeburg am Hofe von Wilhelm Graf zu Schaumburg Lippe tätig war, kam von Oktober 1757 bis April 1758 in der Gefolgschaft des Grafen nach Nienstedten. In der Zeit des Siebenjährigen Krieges hatte sich der Graf mit einigen Mitgliedern des Hofes auf seinen Sitz in Nienstedten an der Elbe zurückgezogen. In dieser Zeit bewarb sich Johann Christoph erfolgreich als Organist an der evangelischen Hauptkirche in Altona, durfte diese Stelle jedoch auf Geheiß seines Dienstherrn, der ihn stattdessen in Bückeburg zum Konzertmeister ernannte, nicht annehmen. Als 1767 Georg Philipp Telemann in Hamburg starb, bewarb sich Johann Christoph als Musikdirektor in Hamburg. Bei der Vergabe der Stelle wurde ihm jedoch sein älterer und bekannterer Halbbruder Carl Philipp Emanuel vorgezogen. Dies führte aber nicht zu einer Trübung der brüderlichen Beziehungen, sondern es entwickelte sich ein eher verstärkter Kontakt und Austausch von Anregungen und Kompositionen.
Die Orgel der Barockkirche Nienstedten ist ein neues Werk der Orgelbaufirma Mühleisen (Leonberg/Württemberg) und wurde 2001 eingeweiht. Hinter dem neobarocken Orgelprospekt von 1906 (Architekt Fernando Lorenzen und der Altonaer Maler Möller) wurde eine völlig neue Orgel mit 34 Labial- und Zungenstimmen, verteilt auf Hauptwerk, Schwellwerk und Pedal errichtet. Die Disposition des Instrumentes orientiert sich am süddeutschen Orgelbau, der wiederum praktizierte Nähe zum französischen Orgelbau aufweist.