Um in der Gegenwart zu wirken, muss ein Museum immer wieder seine Verantwortung als Kultur- und Bildungseinrichtung reflektieren und den Dialog suchen. Perspektiven von außen geben wichtige Impulse dafür. 2015 lud das MKG Roger M. Buergel ein, mit der Vielfalt der Sammlung im MKG und ihrer Geschichte zu arbeiten. Die Bewegung von Objekten, Menschen und Ideen sowie die damit einhergehende Vermischung von Kulturen sind Gegenstand des Forschungsvorhabens Mobile Welten. Zur Migration von Dingen in transkulturellen Gesellschaften, das in diesem Zusammenhang entstand. Gemeinsam mit der Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder, der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main und der Erich-Kästner-Schule in Hamburg-Farmsen untersucht es die komplexen Verflechtungen von Objekt- und Lebenswelten durch Migration in Vergangenheit und Gegenwart. Im April findet der Arbeitsprozess seinen Abschluss in der Sonderausstellung Mobile Welten oder das transkulturelle Museum unserer Gegenwart unter der kuratorischen Leitung von Roger M. Buergel. Als Intervention in die Sammlung des MKG ist sie ein Versuch, traditionelle Denkmuster und Museumsstrukturen zu lösen und das transkulturelle Gewordensein der Dinge und ihrer Bedeutung in unserer Gesellschaft offenzulegen. Die Kuratoren des MKG erweitern dieses Unterfangen in Form von Satelliten in die Sammlungsbereiche hinein. Die Ausstellung im Zentrum des Hauses begreift Buergel als Medium, das die Komplexität globaler Verflechtungen samt der Migration künstlerischer und sozialer Formen nicht nur behauptet. Dieses Format erlaubt es, Dinge, Texte und Bilder wie in einer dreidimensionalen Collage performativ miteinander zu verknüpfen. Auf diese Weise scheinen die historischen Bewegungskurven und gesellschaftliche Zusammenhänge auf, ohne dass die rund 80 einzelnen Exponate auf eine einzige Bedeutung oder Lesart festgeschrieben werden.