Minetti Quartett
Mit Mozart und Beethoven ins Horn blasen: Das Wiener Minetti Quartett hat sich die beiden hochkarätigen Hornisten Sarah Willis und Felix Klieser eingeladen. Zusammen spielen sie Quintette und Sextette von Mozart und Beethoven. Eine Besonderheit ist Mozarts musikalischer Spaß in F-Dur für Streichquartett und zwei Hörner, das auch den Beinamen »Dorfmusikanten-Sextett« trägt: Mozart wollte seinerzeit wohl unfähige Komponisten auf die Schippe nehmen, indem er zahlreiche musikalische Scherze in seinem Sextett verpackte. Heutzutage scheinen diese Spielereien nichts Unerhörtes an sich zu haben, zu Mozarts Zeiten muss das Publikum jedoch geradezu entsetzt gewesen sein. Daneben ist das Minetti Quartett auch als reines Streichquartett zu erleben.
Sarah Willis erlangte nach einem nur dreijährigen Studium einen exponierten Posten in einem der traditionsreichsten deutschen Ensembles: Als sie 1991 nach dem Fall der Berliner Mauer Mitglied der Staatskapelle Berlin wurde, war sie die erste aus dem Westen stammende Berufsmusikerin des Klangkörpers. Auch zehn Jahre später betrat sie Neuland, als sie unter Simon Rattle als erste Frau einen Hornistenposten bei den Berliner Philharmonikern bekam. Nebenher machte sie sich einen Namen als Solistin, gastiert mittlerweile mit Spitzenorchestern weltweit und entwickelt eigene Musikvermittlungsprojekte.
Der künstlerische Werdegang des Hornisten Felix Klieser ist mehr als beeindruckend vor allem vor dem Hintergrund, dass der 1991 in Göttingen geborene Musiker ohne Arme zur Welt kam. Er erarbeitete sich eine spezielle Technik, die es ihm möglich macht, die Ventile des Instruments mit dem linken Fuß zu bedienen. Gleichzeitig arbeitete er an seiner Ansatztechnik, um den warmen, weichen Hornklang auch ohne Hand im Schalltrichter zu erzeugen. 2014 erhielt er den ECHO Klassik in der Kategorie »Nachwuchskünstler des Jahres«, 2016 gewann er den Leonard Bernstein Award.