Mit Mikhail Pletnev geht es beim Martha Argerich Festival sachte ostwärts, auf den Spuren einer Künstlerfreundschaft, die hörbar wird in beider Musik und von der zu lesen ist bei Johannes Brahms etwa dergestalt: »Der Kerl« – gemeint ist der gut acht Jahre jüngere Antonín Dvoák – »hat mehr Ideen als wir alle. Aus seinen Abfällen könnte sich jeder andere die Hauptthemen zusammenklauben.« Der böhmische Metzgersohn und Bratscher sollte erst als 30-Jähriger in seiner Heimat als Komponist überhaupt wahrgenommen werden, bevor ihm nach weiteren Jahren in einem Brief von Eduard Hanslick mitgeteilt wurde: »Johannes Brahms interessiert sich sehr für Ihr schönes Talent« – was nichts weniger bedeutete als Dvoáks internationalen Durchbruch. Sein Klavierwerk indes ist kaum bekannt: umso reizvoller die Mixtur aus Werken des Meisterpianisten Brahms mit der frisch-frechen Musik des befreundeten Tausendsassas.
BESETZUNG
Mikhail Pletnev Klavier
PROGRAMM
Johannes Brahms
Rhapsodie h-Moll op. 79/1
Antonín Dvoák
Zwei Menuette op. 28
Antonín Dvoák
Sechs Stücke für Klavier op. 52 (Auswahl)
Johannes Brahms
Intermezzo A-Dur op. 118/2
Antonín Dvoák
Acht Humoresken op. 101 (Auswahl)
Antonín Dvoák
Vier Eklogen op. 56 (Auswahl)
- Pause -
Johannes Brahms
Drei Intermezzi op. 117
Antonín Dvoák
Moderato A-Dur
Johannes Brahms
Ballade g-Moll op. 118/3
Antonín Dvoák
Poetische Stimmungsbilder op. 85 (Auwahl)